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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 41

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 41 werfen, gegen welches sie zögen, ober boch bei so gewaltiger Kriegsmacht einer Nieberlage nicht ausgesetzt zu seilt; die jüngeren Alters sehnten sich, entlegene Gegenben zu sehen und kennen zu lernen, und waren voll guter Hoffnung, wohlbehalten zu bleiben; der große Sölbnerhaufe aber bachte sowohl für den Augenblick Gelb zu gewinnen, als auch die Herrschaft Athens so zu erweitern, daß sie den immerwährenben Kriegsfolb zu erwarten hätten. Wenn nun manchem auch das alles nicht gefiel, so mußte er boch bei der allzu großen Leibenschastlichkeit der Mehrzahl fürchten, durch eine gegenteilige Abstimmung als fchlechtgefinnter Bürger zu erscheinen, und schwieg beshalb. ^ Um die Mitte des Sommers erfolgte die Abfahrt nach Sizilien. Der Mehrzahl der Bunbesgenossen war angesagt worben, daß sie mit den Getreibeschissen und den leichten Fahrzeugen und was sie sonst an Kriegsrüstung zum Zuge stellten, sich vorher bei Corcyra zu sammeln hätten, ba von bort aus alle vereinigt über den Jonischen Meerbusen nach dem Japygischen Vorgebirge hinfegeln wollten. Die Athener selbst und die in der Stadt anwesenben Bunbesgenossen zogen am angesagten Tage mit der Morgenröte zum Piräus hinab und bestieget die Schisse, um unter Segel zu gehen. Mit ihnen zog, sozusagen, das gesamte Volk hinab, was von Bürgern und Fremben in der Stadt war, inbem die Einheimischen, ein jeber den ©einigen, das Geleit gaben, die einen ihren Freunben, die anbeten ihren Verwanbten ober Söhnen. Und sie begleiteten sie, geteilt zwischen Hoffnung und bangen Klagen, — Hoffnung, jenes Land zu erobern, Bangigkeit, ob sie die Ihrigen jemals wieber sehen würden, wenn sie bebachten, wie weit von der Heimat weg sie über das Meer gehen sollten. In biesem Augenblicke, als sie im Angesicht der nahen Gefahr voneinanber Abschieb nehmen sollten, leuchtete ihnen die Größe des Wagnisses mehr ein, als bamals, als sie den Zug beschlossen. Gleichwohl aber faßten sie wieber Mut beim Anblick der Macht, die sich vor ihnen entfaltete, wenn sie die Fülle alles Einzelnen betrachteten. Die Fremben aber und der anbere Hanse waren gekommen, um das, was so großartig und kaum glaublich erschienen war, mit eigenen Augen verwirklicht zu sehen. Als nun die Schiffe bemannt waren und alles an Borb gebracht, was man mitnehmen wollte, so würde mit der Trompete das Zeichen zur Stille gegeben, und nicht auf jebem Schiffe einzeln, fonbern alle zugleich verrichteten dann die herkömmlichen Gebete vor der Abfahrt, wozu ein Herolb die Worte vorsprach, inbem man zugleich längs der ganzen Flottenaufstellung den Wein in den Krügen mischte und Offiziere und Soldaten aus golbenen und silbernen Bechern spenbeten. Das übrige Volk betete vom Land
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