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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 44

1912 - Leipzig : Voigtländer
44 Der peloponnesische Krieg. Löhnung gewinnen ließen und mehr ans Geldmachen als ans Fechten dachten, die machen sich jetzt, wo sie wider Erwarten auf seiten des Feindes eine Flotte und sonstige Kriegsmacht sehen, so gut, wie jeder kann, aus dem Staube. Sizilien ist ja groß! Ja, es gibt auch solche, die sich Sklaven erhandelten und diese an ihrer Statt auf die Schiffe setzten, indem sie die Schisfshanptlente bestachen, und so ist die Ordnung und Pünktlichkeit des Seedienstes verschwunden. Da jetzt ganz Sizilien gegen uns zusammensteht und vom Peloponnes ein zweites Heer zu erwarten ist, so bedenket selbst, daß unsere gegenwärtigen Mittel nicht einmal für den Augenblick genügen, sondern daß ihr entweder die Leute hier abholen oder eine zweite und nicht geringere Macht an Land- und Seetruppen herschicken müßt und dazu viel Geld und auch für mich einen Nachfolger, da ich einer Nierenkrankheit wegen nicht imstande bin, auf meinem Posten zu bleiben. Ich hoffe, daß mir von euch Nachsicht geschenkt werde, denn solange ich gesund war, habe ich euch als Führer viele gute Dienste geleistet. Was ihr aber tun wollt, das tut gleich mit Frühlings Anfang und schiebt nichts ans; denn die Feinde werden sich die Verstärkung aus Sizilien rasch verschaffen, — die aus dem Peloponnes zwar nicht so bald, aber doch, wenn ihr nicht die Sache scharf ins Auge faßt, werden sie teils eure Aufmerksamkeit täuschen, wie auch das erstemal, teils euch zuvorkommen." So lautete der Brief des Nicias; die Athener aber entbanden den Nicias nicht vom Oberbefehle, sondern beschlossen, ein zweites Heer nachzusenden, See- und Landtruppen. (Im Frühjahr 413 langten die Verstärkungen aus Athen unter dem Befehl des Demosthenes vor Syrakus an. Ein sofort in einer mondhellen Nacht unternommener Sturm auf die Vorstadt Epipolae verlies unglücklich. Die Abfahrt aus der syrakusauischen Bucht verzögerte sich durch den Widerspruch des Nicias und durch den infolge einer Mondfinsternis [ant 27. August nach 8 Uhr abends] hervorgerufenen Aberglauben. Inzwischen wurde die Mündung der Hafenbucht durch den Feind gesperrt. Ein verzweifelter Durchbruchsversuch der Athener mit 110 Schiffen scheiterte.) Nach diesem gewaltigen Seekampse, in welchem beide Teile viele Schiffe und Menschen verloren hatten, sammelten die siegreichen Syraknsaner und ihre Bundesgenossen die Schissstrümmer und die Toten und segelten dann nach der Stadt und errichteten ein Siegeszeichen; die Athener aber dachten wegen der Größe der augenblicklichen Gefahr nicht einmal daran, um die Auslieferung ihrer Toten oder Schissstrümmer zu bitten, sondern faßten den Beschluß, sogleich in der folgenden Nacht abzuziehen. Demosthenes seinerseits kam zu Nicias und meinte, sie sollten die noch übrigen
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