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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 45

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 45 Schiffe bemqnnen und womöglich mit Tagesanbruch die Durchfahrt erzwingen, denn, sagte er, sie selbst hätten mehr seetüchtige Schiffe übrig behalten, als die Feinde. Es waren nämlich den Athenern deren gegen sechzig übrig geblieben, den Gegner aber nicht einmal fünfzig. Nicias nun trat seiner Meinung bei; als sie aber die Schiffe bemannen wollten, so weigerten sich die Mannschaften, sie zu besteigen; so entmutigt waren sie durch die Niederlage, und so sehr verzweifelten sie, je. wieder einen Sieg zu gewinnen. Demnach also bereinigte sich aller Meinung dahin, daß man zu Lande abziehen wolle. Als hieraus Nicias und Demosthenes alles hinlänglich vorbereitet glaubten, brachen auch sie endlich am dritten Tage nach der Seeschlacht mit ihrem Heere auf. Es war dies ein klägliches Schauspiel, nicht bloß in der einen Hinsicht, weil sie sich nach dem Verluste ihrer sämtlichen Schiffe zurückzogen und anstatt jener glänzenden Hoffnungen nunmehr ihr eigenes und ihres Vaterlandes Dasein in Gefahr schwebte; sondern es ereigneten sich auch bei dem Auszuge aus dem Lager für Auge und Herz überall die erschütterndsten Auftritte. Denn da die Toten noch unbegraben waren, so fühlte sich jeder, der etwa einen seiner Angehörigen daliegen sah, von Schmerz und Grauen durchdrungen. Und die Lebenden, die verwundet oder krank zurückgelassen wurden, erschienen den Überlebenden noch weit bejammernswürdiger als die Toten. — Sie zogen im länglichen Viereck einher, voran die Abteilung des Nicias und hinten die des Demosthenes. — Als die Syrakusier und ihre Verbündeten bei Tagesanbruch den Abzug der Athener wahrnahmen, machten sie dem Gylippus Vorwürfe, daß er die Athener absichtlich hätte entwischen lassen. Sie setzten ihnen also eiligst in der Richtung nach, in der jene, wie sie leicht erfahren konnten, gezogen waren, und holten sie um die Zeit des ersten Mahles ein. Sobald sie nun den Truppen des Demosthenes, die weit zurück waren und sich wegen der Verwirrung jener Nacht langsamer und ungeordneter bewegten, nahe kamen, so fielen sie sogleich über sie her und begannen den Kampf. Die fyrakufifche Reiterei schloß sie um so leichter ein, da sie von den übrigen abgesondert waren, und trieb sie auf einen Punkt zusammen. Des Nicias Heer war um 50 Stadien voraus und entfernt. Denn er hatte feine Leute rascher geführt in der Überzeugung, daß in einer solchen Lage nicht freiwilliges Standhalten und Fechten, sondern der schnellste Rückzug, wobei man nur kämpfe, so weit man dazu gezwungen werde, Rettung bringen sönne. Demosthenes hingegen war überhaupt die meiste Zeit mit mehr Plackereien gequält worden, weil die Feinde feinem als dem hintersten Heerhaufen beständig auf dem Halse
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