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1. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 3

1913 - Leipzig : Voigtländer
Einleitung. Georg-Ecke,rt-lnstitut {ür internationale Schiiib' chforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek 1. Die Germanen vor der Völkerwanderung (nach Tacitns, c. 100 n. Chr.). Taritus, Germania *). (Spärliche Nachrichten über das Leben des Tacitus. Rhetorisch gebildet, bekleidete er politische Ämter unter Vespasian, Titus, Domitian und Nerva ^zuletzt Konsuls. Seit 100 war T. nur noch literarisch tätig. Die Germania ist ca. 98 versaßt, nach Quellberichten, nicht aus eigner Anschauung. Im großen Ganzen sind die Angaben richtig, die Schilderungen anschaulich.) Die Germanen möchte ich für ein Urvolk halten, nicht im mindesten durch andrer Völker Einwanderungen und Ansiedelungen vermischt. — Sie preisen in alten Volksliedern, der einzigen Art geschichtlicher Denkmäler, den erdentsprossenen Gott Tnisto und dessen Sohn Mannus als des Volkes Stammväter und Gründer. Dem Mannus geben sie 3 Söhne, nach deren Namen die zunächst am Ozean wohnenden Stämme Jngväonen, die mittleren Herminonen, die übrigen Jstväonen genannt werden (Westgermanen)**). Ich selbst trete der Meinung derjenigen bei, welche dafür halten, daß Germaniens Völkerschaften nicht durch Verehelichung mit fremden Stämmen entartet, als eigentümliches, nnvermischtes, nur sich selbst ähnliches Volk bestanden haben; daher auch, ungeachtet der großen Menschenzahl, bei allen derselbe Körperban: feurige, blaue Augen, rötliches Haar, große Gestalten, doch nur zum Anstürmen tüchtig, in Arbeit und Mühsal weniger ausdauernd, ganz unfähig, Durst und Hitze zu ertragen, an Kälte und Hunger durch Himmel und Boden gewöhnt. — Das Land, obwohl von gar verschiedenem Aussehen, ist im ganzen voll starrer Waldung und häßlicher Sümpfe; feuchter gegen Gallien, windiger gegen Noricum und Pannonien***); ziemlich fruchtbar an Getreide, für Obstbäume untauglich; reich an Schafen, die aber meist unansehnlich find; selbst am Rinde vermißt man die ihm eigene Schönheit und die Zierde der Stirn. Zahlreiche Herden erfreuen sie, diese *) Übersetzung nach H. Gutmann. **) Nach Plinius erscheinen als weitere Hauptgruppe die Vanbili (Ost-germanen). ***) D. h. nach dem römischen Grenzstrom, der Donau, zu (Ober- und Nieberöfterreich, Ungarn).
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