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1. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 41

1913 - Leipzig : Voigtländer
Chlodovech, der Gründer des Frankenreiches. 41 Stürbe er, so würde dir sein Reich und unsre Freundschaft mit Recht zuteil werden." So wurde jener zur Herrschsucht verlockt und sann darauf, wie er den Vater töte. Als dieser einst Köln verließ und über den Rhein ging, um im buchonischen Walde umherzuschweifen, und als er da um Mittag in seinem Zelte schlief, kamen gedungene Mörder über ihn, und sein Sohn ließ ihn töten, um selbst die Herrschaft an sich zu reißen. Aber Gott ist gerecht, und er fiel selbst in die Grube, die er seinem Vater schändlich gegraben hatte. Er schickte nämlich alsbald Boten an König Chlodovech und ließ ihm den Tod seines Vaters melden. Die sprachen: „Mein Vater ist tot, und sein Reich und seine Schätze sind mein. Sende etliche von deinen Leuten zu mir, und willig will ich dir schicken, was dir von den Schätzen meines Vaters gefällt." Jener aber sprach: „Dank für deinen guten Willen. Wenn unfre Leute zu dir kommen, so zeige ihnen, ich bitte dich, nur alles; du magst es dann selbst behalten." Ms sie kamen, öffnete er ihnen den Schatz feines Vaters. Wie sie nun dies und jenes in Augenschein nahmen, sagte er: „In diesen Kasten Pflegte mein Vater feine Goldstücke zu legen." „Stecke doch einmal deine Hand hinein bis auf den Boden," sagten sie, „damit du uns alles zeigest." Er tat dies und beugte sich tief. Da erhob einer den Arm und hieb ihm mit der Axt in den Hirnschädel. So traf ihn dasselbe Los, das er ruchlos feinem Vater bereitet hatte. Als Chlodovech hörte, daß Sigibert getötet war, wie auch fein Sohn, kam er an Ort und Stelle und berief alles Volk. „Höret," sprach er daraus, „was sich zugetragen hat. Während ich die Schelde entlang fuhr, trachtete Chloderich, der Sohn meines Blutvetters, feinem Vater nach der Herrschaft und machte ihn glauben, ich wolle ihn töten. Ms dieser deshalb durch den buchonischen Wald floh, schickte er ihm Mörder nach und ließ ihn ermorden. Darauf wurde er selbst, während er feines Vaters Schätze auftat, von irgend einem mir unbekannten Manne gleichfalls erschlagen. An diesem allen bin ich durchaus ohne Schuld; denn das Blut meiner Stammvettern darf ich ja nicht vergießen, und schändlich wäre es, wenn ich es täte. Da es jedoch einmal so gekommen ist, so gebe ich euch diesen Rat: Wenn es euch genehm ist, so wendet euch zu mir, damit ihr sicher unter meinem Schutze lebet." Als jene dies hörten, erhoben sie ein Freudengefchrei, schlugen an ihre Schilde, hoben ihn auf den Schild und fetzten ihn zum Könige über sich. So empfing er Sigiberts Reich und feine Schätze, und es kamen dessen Leute unter seine Herrschaft; und täglich zwang Gott feine Feinde unter feine Hand und mehrte fein Königreich, weil er frommen Herzens vor ihm wandelte und tat, was feinen Augen wohlgefiel. — Auch viele andere Könige
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