1914 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Wagner, Alfred, Sevin, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Otto I, der Große. 13
Erich. Als dieser Bewaffnete auf sich zueilen sah, bestieg er, den Zusammenhang erratend, ein Pferd, ergriff die Waffen und, von den Scharen der Feinde umringt, eingedenk der alten Tapferkeit und des alten Ansehens, wollte er lieber sterben als sich der Herrschaft der Feinde unterwerfen. Dann von einer Lanze
durchbohrt stürzte er nieder Aber die übrigen Mitwisser des
geheimen Mordplans .... werden enthauptet. Heinrich aber entwich in rascher Flucht aus dem Reiche.
Cp. 36. Als nun alle Reiche sich vor ihm (Otto) beugten, und alle Feinde seiner Macht wichen, wurde er durch die Mahnung und Vermittlung seiner ehrwürdigen Mutter an den, durch viele Leiden erschöpften, Bruder erinnert und stellte ihn an die
Spitze des Reiches der Bayern indem er Frieden mit ihm
schloß, worin er (Heinrich) treu bis zum Tode verblieb.
Erster Zug nach Italiens (951).
Vermählung mit Adelheid.
Annalen des Flodoardns (eines Kirchenbeamten in Keims f966*).
Anno 950________ Berengar, ein italienischer Fürst, wirft sich
zum König Italiens auf, nachdem König Lothar, der Sohu Hugos, angeblich durch Gift getötet worden war----------------
(Widukind, sachs. Geschichten, lib. Iii, 711.**).)
In dieser Zeit herrschte durch angemaßte Gewalt in Longo» bardien ein wilder, habsüchtiger Mensch, der alles Recht um Geld verkaufte, Bernhar (Berengar) mit Namen. Weil er aber die Tugend der ausnehmend klugen Königin, die König Hlndowic (Lothar) hinterlassen hatte, fürchtete, bedrängte er sie vielfach, um die Zierde eines solchen Glanzes entweder auszulöschen oder wenigstens zu verdunkeln. Um diese Zeit zog der König in den
Krieg gegen Boleslaw, den Böhmenkönig. Da nun Boleslaw die
Tapferkeit des Königs und die unzählige Menge des Heeres erwog, kam er heraus aus seiner Burg und zog es vor, sich solcher
Majestät zu unterwerfen, als das äußerste Verderben zu er-
leiden; und er stellte sich unter die Fahnen, gab hier dem Könige Rede und Antwort und erhielt zuletzt Verzeihung. Von da kehrte der König mit hohem Ruhme wegen des vollständigen Sieges nach Sachsen zurück. Und da ihm die Tugend der vorgenannten Königin nicht verborgen blieb, beschloß er, sich aufzumachen, unter dem Vorgeben, nach Rom zu ziehen. Und als man nach Longobardien gekommen war, verband er sich mit ihr durch die
*) Eigene Übersetzung aus Hon. Germ. 88. Tom. Di S. 363.
**) Übersetzung von Schottin (Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit).