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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 27

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Ii. 27 Herzog Ernst von Alamannien, nachdem er aus seiner Haft entlassen war, sein Herzogtum unter der Bedingung zurückgegeben, daß er seinen Vasallen Wezel (— Werner von Kiburg), der durch viele Parteiungen das Reich beunruhigt hatte, als einen Feind des Staates mit allen den ©einigen verfolge und eidlich versichere, daß er dies tun wolle. Da aber der Herzog dies nicht tun wollte, wurde er als offenbarer Feind des Kaisers verurteilt, und des Herzogtumes nun völlig verlustig, wich er mit nur wenigen Anhängern von dannen. Dieherzogswürdealamanniens gab der Kaiser an Hermann, den jüngeren Bruder desselben Ernst, und empfahl ihn der Obhut Warmanns, des Bischofs von Konstanz. Auf einstimmigen Rat aller Reichsfürsten ließ der Kaiser denselben Ernst und alle, die sich gegen Gerechtigkeit und Frieden auslehnten, von den Bischöfen exkommunizieren und ihre Besitzungen von Staats wegen einziehen. Selbst die Kaiserin Gisela setzte — traurig zu sagen, aber löblich zu tun — den unberatenen Sohn dem weisen Gemahle nach und gab allen öffentlich die Zusicherung, daß sie, was auch jenem begegnen möchte, mit keinerlei Rache oder Feindschaft dafür Vergeltung suchen werde. — Der Herzog Ernst aber kam wieder heim nach Alamannien, wo er sich in einer Wildnis, die der Schwarzwald heißt, an sehr sicheren Plätzen aufhielt, und eine Zeitlang mit elender Beute sein Leben fristete. Nachdem er aber schließlich von dem Heere des Kaisers auf allen Seiten eingeschlossen war, fingen einige, die dem Kaiser anhingen, die Pferde, mit denen der Herzog und alle seine Leute trefflich versehen waren, durch List auf der Weide ab. Da nun der Herzog nach dem Verlust der Pferde, auf die er feine Zuversicht setzte, keine Hoffnung mehr hatte, so war er in dieser großen Bedrängnis ratlos, was er tun solle. Nachdem er jedoch von allen Seiten her noch Pferde jeglicher Art, wie er sie nur bekommen konnte, zusammengerafft hatte, zog er mit allen, die er nun hatte, aus dem Walde hinaus, bei sich erwägend, daß es besser sei, mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben. Als sie in ein Waldgebirge nach jener Gegend Alamannien^ kamen, welche die Baar heißt, sahen sie ein verlassenes Lager, das in der Nacht vorher die Feinde innegehabt hatten. Sofort merkten sie, daß man ihnen Nachstellungen bereite. Denn der Graf Mangold, ein Vasall des Kaisers, der von der Abtei Reichenau ein großes Sehen trug, war von dem Kaiser und dem Konstanzer Bischof Warmann, der damals für den Herzog Hermann Alamannien verwaltete, dort zum Schutze aufgestellt worden, damit der Herzog Ernst nicht Raub und Brand in der Gegend übe. Sofort wurden Herzog Ernst und seine Begleiter allzu frohen Mutes in dem Glauben, sie würden alsbald für das ihnen widerfahrene Unrecht an den
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