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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 30

1914 - Leipzig : Voigtländer
30 Die fränkischen (salischen) Kaiser. zum Nutzen, indem sie während eines Zeitraums von sechs Wochen in allem Überfluß sich in jenem Reiche erhalten konnten. Sie verwüsteten hier alles, was vorhanden war, mit Feuer. — Da gehen viele Fürsten des Landes mit dem Bischöfe von Prag zu dem Cäsar, unterwerfen sich ohne Vorwissen des Herzogs und legen die Absicht der Einwohner dar: entweder müsse der Herzog selbst aus freien Stücken zum Cäsar kommen, oder sie würden ihn ehestens in Fesseln herbeibringen. Als der Herzog dies erfuhr, kam er diesem Anschlage zuvor; er schickt Gesandte, die aufrichtig um Gnade bitten, erfleht den Beistand und die Hilfe aller ihm befreundeten Fürsten, daß ihm gestattet werde, sich mit seinem ganzen Reiche und den Seinen zu ergeben und die Gnade des Cäsar, wie es diesem und den Seinen gefiele, zu suchen. Er versprach eidlich, er werde nach Regensburg kommen, sich in demütiger Unterwerfung dem Cäsar ergeben, 8000 Mark zahlen und alles, was er dem Cäsar oder einem der Fürsten mit Gewalt oder List entzogen habe, ganz und vollständig wieder erstatten. Für diese Versprechungen gab er fünf Geiseln, nämlich seinen Sohn und die Söhne von vier Fürsten, die der König, mit welcher Todesart es ihm beliebe, umbringen möge, wenn er selbst die Abmachung nicht ausführen sollte. Die Befestigungen in den Wäldern ließ er selbst, der sie vorher hatte Herrichten lassen, abtragen, und bahnte einen sehr breiten Weg, auf dem das ganze Heer ohne Anwendung von Gewalt und ohne Unfall mit Ehre und vieler Beute heimkehrte. Darauf, nach Verlauf von zwei Wochen, kam der Herzog am angesetzten Tage mit den meisten seiner Fürsten und mit Geschenken für den König, wie es sich ziemte, und als der Cäsar in der Psalz in der Fürstenversammlung war, fiel jener während der Sitzung barfuß zur Erde, wie es die königliche Würde heischte, indem er sich mehr erniedrigte, als er sich früher über sich selbst erhoben hatte. Unsere Fürsten aber, die mit seinem Elend Mitleid empfanden, liehen ihm ihren Beistand, und in geziemender Ehrfurcht rieten sie dem König, den Bittenden gnädig anzunehmen und ihm seine frühere Herrschaft zurückzugeben. Als der König ihn zu Gnaden annahm, gelobte er ihm eidlich, er wolle ihm getreu fein, wie es der Mann seinem Lehnsherrn schuldig sei, allen seinen Freunden werde er Freund sein, feinen Feinden Feind. — So wurde, gottlob! die Niederlage wieder gutgemacht, die im vergangenen Jahr die ltnfrigen erlitten hatten, und nachdem alles bestens geordnet war, kehrten alle dahin heim, woher sie gekommen waren. — 1046. Der König ging zur Feier der Geburt des heiligen Johannes von Merseburg. Dorthin kamen auch die Herzöge Bratislaw von Böhmen, Kasimir von Polen und Zemusil von
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