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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 41

1914 - Leipzig : Voigtländer
Heinrich Iv. 41 sächsischen Kriege derselbe, der er gewesen; er habe nichts von seinem Leichtsinn, seiner Grausamkeit, von dem Umgange und der Vertraulichkeit mit den schlechtesten Menschen geändert; nur dazu habe sein so glänzender Sieg wider die Sachsen gedient, daß er über ihrer aller Blut Recht und Gewalt erlangt habe und zum Verderben aller Rechtschaffenen, zur Ausführung jeder Schandtat, auf die sein Sinn verfalle, mit ungestrafter Frechheit wüte. Daher bildete sich eine nicht unbedeutende Verschwörung, die von Tag zu Tag mehr und mehr anwuchs, da besonders der Umstand allen Kühnheit und Zuversicht verlieh, daß häufige Boten aus Italien täglich hinterbrachten, der König sei von dem römischen Papste in den Bann getan. — Darauf hielten Rudolf, Herzog der Schwaben, Welf, Herzog der Bayern, Bertold, Herzog der Karentiner, Adalbero, Bischof von Wirciburg, Adalbert, Bischof von Worms, und andere, die das Unglück des Reiches betrübte, an einem Orte, der Ulma heißt, eine Zusammenkunft und beschlossen, daß alle, denen das öffentliche Wohl am Herzen liege, zum 16. Oktober nach Tribur kommen und den mannigfaltigen Anfechtungen, wodurch schon viele Jahre der Friede der Kirche gestört wurde, endlich einmal ein Ziel setzen sollten. Am angesetzten Tage kamen dem Ausschreiben ge- mäß die Fürsten von Schwaben und Sachsen in größter Zahl bei Tribur zusammen, mit dem festen Vorsatze, den König Heinrich von den Geschäften des Reiches zu ent- fernen und einen andern, auf den sich alle in gemeinschaftlicher Wahl vereinigen würden, zu wählen. Es waren auch zugegen die Gesandten des apostolischen Stuhles, von dem römischen Bischöfe gesendet, um öffentlich allen in Gallien zu bezeugen, daß der König Heinrich aus gerechten Ursachen in den Bann getan sei, und um zur Wahl eines andern den Beistand der apostolischen Genehmigung und Bekräftigung zu versprechen. — Der König Heinrich zog die Anhänger seiner Partei zusammen und hielt sich in einem Weiler namens Oppenheim auf, so daß der Rheinstrom beide Lager voneinander schied. — Während nun alle auf den Aus-» gang so großer Dinge in sorgenvoller Erwartung gespannt waren, siehe, da schickten bei der ersten Morgendämmerung des folgenden Tages, von dem man fürchtete, daß er dem Staate das schwerste Unheil bringen würde, die Schwaben und Sachsen Gesandte zu dem Könige, um ihm zu sagen: Wiewohl weder im Kriege, noch im Frieden jemals Gerechtigkeit oder Gesetz seine Sorge gewesen, so wollten sie doch demungeachtet nach der Vorschrift der Gesetze mit ihm verfahren, und obgleich die Beschuldigungen, die man gegen ihn erhebe, allen heller als das Sonnenlicht einleuchteten, wollten sie doch die Sache ohne Entscheidung dem Erkenntnis des
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