Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 57

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 57 Mailänder so belagert wurden, griffen sie eines Tages, während die Kaiserlichen sich ruhig hielten, zu den Waffen und machten aus drei Toren einen kühnen Ausfall, nämlich aus dem einen, wo das Lager des Kaisers war, aus dem zweiten, wo der König von Böhmen die Wacht hatte, und aus dem dritten, wo der Herzog von Sachsen stand. So wurde eine heiße Schlacht geschlagen, in der die Kaiserlichen für den Ruhm, die Mailänder für ihre Rettung stritten. Endlich wurden die Mailänder besiegt und zum Rückzug in die Stadt gezwungen. In dieser hatte sich aber eine Menge Landvolk angesammelt. Als daher die Mailänder mehrere Tage eingeschlossen waren und das Vieh nicht auf die Weide hinausziehen konnte, so begann ein fürchterlicher Geruch in der Stadt überhandzunehmen. Da erwogen die Mailänder, daß sie der kaiserlichen Majestät keinen Widerstand zu leisten vermöchten, und beschlossen, sich zu unterwerfen. Unter Vortritt des Bischofs, dem die Geistlichkeit, dann die Krieger, zuletzt das Volk sich anschloß, schritten sie also — ein schönes Schauspiel—zu den Zelten des Kaisers heraus und flehten um Frieden und Erbarmen. Der Kaiser gewährte den Besiegten nach dem Rate der Fürsten Verzeihung und Frieden unter angemessener Bedingung und gegen Entrichtung eines jährlichen Tributs. Darauf zog der Kaiser gekrönt in Mailand ein, — was vielen Kaisern vordem verweigert worden war. Siegreich zog er hierauf von bannen, und da er nach Empfang von etwa 500 Geiseln hinsichtlich Mailands beruhigt war, so richtete er sein Augenmerk aus andere Angelegenheiten. Nicht lange nachher schickte er den Kanzler Reinold*) und den Pfalzgrafen Konrad nach Mailand wegen des Tributs, den er den Besiegten auferlegt hatte. Die Mailänder aber, ihrer angeborenen Hinterlist gemäß, beschlossen, die Gesandten des Kaisers zu töten und den Krieg zu erneuern. Als dies dem Kanzler und dem Pfalzgrafen kund ward, flohen sie des Nachts verkleidet aus der Stadt, gelangten zum Kaiser und machten ihm von allem einzelnen, was geschehen war, Anzeige. Sobald der Kaiser es erfuhr, schickte er wutentbrannt nach allen Seiten Boten aus, ließ die Fürsten und das Heer sich wieder versammeln und gebot die abermalige Belagerung Mailands. Und nun mühte er sich drei Jahre lang ab mit der Einschließung und Verheerung nicht nur der Stadt, sondern der ganzen Gegend. 1159. Der Kaiser feierte das Geburtsfest des Herrn in Lombardier:, während das Heer das Gebiet der Mailänder besetzt hielt. 1160. Der Kaiser feierte das Geburtsfest des Herrn in Italien, da Mailand noch nicht unterworfen war. *) Graf v. Dassel, soeben vom Kaiser zum Erzbischof von Köln ernannt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer