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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 61

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 61 Heinrich der Löwe — Gerrnanisierung der Ostsee-Länder. (gelmolit:) Damals herrschte Friede im ganzen Slawenland, und die festen Plätze, die der Herzog (Heinrich der Löwe) nach dem Rechte des Krieges im Lande der Obotriten in Besitz genommen hatte, begannen, von den Ansiedlern, die ins Land gekommen waren, bewohnt zu werden. Statthalter dieses Landes war Gun-celin, ein tapferer Mann und ein Freund des Herzogs. Ebenso brachte Heinrich, Graf zu Racesburg, das im Lande der Polaben*) liegt, eine Menge Leute aus Westfalen herbei, die das Land der Polaben bewohnen sollten, und verteilte das Land unter sie nach herkömmlichem Maße. Und sie bauten Kirchen und lieferten den Zehnten von ihren Früchten zum Dienst der Kirche. — Die Macht des Herzogs ward größer, als die aller seiner Vorgänger, und er ward der Fürst der Fürsten des Landes. Und er beugte den Nacken der Empörer und brach ihre Burgen, vertilgte die Räuber, sicherte den Landfrieden, erbaute starke Festen und erwarb ungeheuren Besitz. — Weil aber der Ruhm Neid erzeugt und in menschlichen Dingen nichts Dauerndes ist, so sahen auf den so großen Namen des Helden alle Fürsten Sachsens mit Scheelsucht hin. Denn die Macht Heinrichs, der durch das doppelte Herzogtum in Bayern und Sachsen über alle hoch erhaben dastand, l*m eben deshalb allen, sowohl Fürsten als Edlen Sachsens, unerträglich vor. Allein die Furcht vor dem Kaiser hemmte die Hand der Fürsten, daß sie ihre Absichten nicht verwirklichten. — Damals schickte Heinrich (der Löwe), der Herzog von Bayern und Sachsen, Gesandte nach England, und sie brachten die Tochter (Mathilde) des Königs von England (Heinrichs Ii.) mit vielem Golde und Silber und großen Schätzen heim, und der Herzog bekam sie zur Gemahlin. — Der König der Dänen, dem endlich das Unglück seines Volkes klar ward, sah ein, daß der Friede ein Segen ist, und schickte Gesandte an den tapferen Herzog mit der Bitte, ihm zu freundlicher Besprechung eine Zusammenkunft an der Egdora (Eider) zu gewähren. Demnach erschien der Herzog an dem zur Unterhandlung erbetenen Orte, und der König der Dänen eilte ihm entgegen und zeigte sich bereit, in allem den Wünschen des Herzogs nachzukommen. So wurde die Freundschaft unter ihnen erneuert, und den Slawen verboten, fortan Dänemark anzugreifen. — Das ganze Gebiet der Slawen, das an der Egdora, wo die Grenze des Dänenreiches ist, beginnt und sich zwischen dem Baltischen Meere und der Elbe hin durch weite Länderstrecken bis nach Zwerin (Schwerin) ausdehnt, dies Ge- *) „an der Elbe wohnend" — Wenden.
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