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1. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 24

1912 - Leipzig : Voigtländer
und Wien gewechselten Depeschen, immer lebhafter die Agitation der Huguftenfmrgifchen Partei in den Herzogtümern und in Deutschland, die dadurch, daß noch immer »Herzog" Friedrich Viii. in Kiel Residenz hielt,' täglich neue Nahrung erhielt. Österreich, wegen seiner inneren Streitigfeiten und seiner üblen Finanzlage einem Kriege abgeneigt, mußte dem Gedanken einer Überlassung der Herzogtümer an Preußen nähertreten; indem es aber von Preußen eine gleichwertige Abfindung nicht in der Form einer Geldzahlung, auch nicht in einem festen Bündnis zu Schutz und Trutz mit dem wehrhaften Preußen annehmen wollte, sondern einzig und allein in einer Landabtretung, die nach Lage der Sache nur in dem durch Ströme preußischen Blutes erkauften Schlesien zu finden war, forderte es von Preußen etwas Unmögliches und wies es selbst auf den weg der Annexion. Daß dieser weg zum Krieg mit Österreich führen konnte, war Bismarck voll bewußt — er sprach es offen in dem Ministerrat aus, den der König am 29. 2ttai 1865 um sich versammelte —, aber er wagte nicht, dem Könige dazu zu raten, da der Entschluß zu dem früher oder später doch nicht zu vermeidenden Kriege mit Österreich aus der freien Überzeugung des Königs hervorgehen müsse (s. Nr. 25). Zu diesem' Entschluß vermochte der König damals noch nicht zu kommen. Um eine friedliche Lösung — gegebenenfalls durch eine Verständigung mit den schleswig-holsteinischen Ständen — anbahnen zu können, die vielleicht für die Begründung eines in seinen Souveränitätsrechten beschränkten Staates Zu gewinnen waren, wendete er sich in einem von tiefem Ernste getragenen Schreiben an den Erbprinzen Friedrich und forderte ihn auf, das Land zu verlassen und seinen Anhängern die volle Freiheit der Entschließung zurückzugehen (s. Nr. 26). Er tat noch mehr. Ein Krieg mit Österreich widersprach seinen innersten Empfindungen, vor allem auch seiner persönlichen Zuneigung für den Kaiser von Österreich, seinen Neffen, und so gewann er auch diesen für einen versuch friedlicher Lösung, der in der Beseitigung des Gemeinschaftsbesitzes zugunsten einer Teilung der eroberten Gebiete zwischen Preußen und Österreich gefunden wurde. Die von dem Grafen v. Blome und
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