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1. Bis zur Schlacht bei Sedan - S. 40

1912 - Leipzig : Voigtländer
sorgnis, Frankreich könne unzufrieden werden, als einen solchen gelten lassen wollte, wenn Spanien sich wieder kräftiger entwickelte, als seither geschehen ist, konnte die Tatsache, daß die spanische Diplomatie uns befreundet wäre, im Frieden für uns von Nutzen sein; daß der König von Spanien bei Eintritt des früher oder später vorauszusehenden deutsch-französischen Krieges, auch wenn er den besten willen gehabt hätte, seine deutschen Sympathien durch einen Angriff oder eine Aufstellung gegen Frankreich zu betätigen imstande sein werde, war mir nicht wahrscheinlich, und das Verhalten Spaniens nach Ausbruch des Krieges, den wir uns durch die Gefälligkeit deutscher Bürsten zugezogen hatten, bewies die Richtigkeit meiner Zweifel. Politisch stand ich der ganzen Frage ziemlich gleichgültig gegenüber. Mehr als ich war Sürst Antort geneigt, sie f r i e d 1 i ch zu dem erstrebten Ziele zu führen. . . wenn der Herzog von (Bramont sich bemüht, den Beweis zu führen, daß ich der spanischen Anregung gegenüber mich nicht ablehnend verhalten hätte, so finde ich keinen Grund, dem zu widersprechen. Des Wortlautes meines Briefes an den Marsch all Prim, von dem der Herzog hat erzählen hören, erinnere ich mich nicht mehr; wenn ich selbst ihn redigiert habe, was ich auch nicht mehr weiß, so werde ich die hohenzollernfche Kandidatur schwerlich „une excellente chose“ genannt Haben, der Ausdruck ist mir nicht mundrecht. Daß ich sie für „opportune“ Hielt, nicht „ä un moment donne“, sondern prinzipiell und im Frieden, ist richtig. Ich hatte dabei nicht den mindesten Zweifel daran, daß der am französischen Hofe gern gesehene Enkel der Trurats dem Lande Frankreichs Wohlwollen sichern werde. Die Einmischung Frankreichs galt in ihren Anfängen spanischen, nicht preußischen Angelegenheiten; die Fälschung der Napoleonischen Politik, vermöge deren die Frage zu einer preußischen werden sollte, war eine international unberechtigte und provozierende und bewies mir, daß der Ittoment gekommen war, wo Frankreich Händel mit uns suchte und bereit war, dafür jeden vorwand zu ergreifen, der brauchbar schien. Ich betrachtete die französische Einmischung zunächst als eine Verletzung und deshalb als eine Beleidigung Spaniens und erwartete, daß das spanische 40
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