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1. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 110

1912 - Leipzig : Voigtländer
oersität, aber die ganze Stadt habe ein altfränkisches Kussehen,- wir sotten nach Mantua mitziehen, der Vaterstadt des virgilius, das wäre eine schöne und lustige feste Stadt mit einem schönen Schloß. Es liege zwar etwas außerhalb des Wegs, aber wir führen den Po hinauf bis an die Stadt Mantua,- mittlerweile ruhten wir uns etwas aus; er wolle über den Po nach Zerrara fahren, den Schiffer bestellen, der uns nach Mantua ziehen sollte. Zerrara wäre in Italien darum berühmt, daß man um diese Zahreszeit feiste Gänse gut und heiß am Spieß gebraten bekommen könne; er wolle uns eine kaufen, auch Brot und wein und bald wieder zu uns in den Nachen kommen------- wir willigten in den Vorschlag. Er blieb nicht lange aus und brachte, was er versprochen hatte. Dem Schiffer, der im Hemde ging, gaben wir fast ein viertel des starken Weins; den trank er aus mit einem Zuge, dann nahm er das Seil über die Achsel und zog uns hinauf bis nach Mantua, das von Zerrara 50 welsche Meilen entfernt ist; zur Nacht blieben wir im Städtlein Gstia (Gstiglia), 20 Meilen von Mantua. Den 15. Juli zu guter Zeit des Morgens kamen wir nach Mantua und fanden, daß es eine große, schöne, feste und seiner Umgebung nach eine lustige, wohlgelegene Stadt war. wir gingen vor dem Lssen umher. Unser Gefährte führte uns ans Schloß und dahin, wo die schönsten Häuser standen, ging mit uns in die Herberge, war unser Wirt und fragte, ob wir auch Geld hätten, das allenthalben gangbar wäre. „Die Wirte, sagte er, sind ehrlose Buben; das kleine Geld, das ihr in die Herberge bringt, wollen sie nicht haben; läßt man bei ihnen eine Krone wechseln, so will man das dafür erhaltene Geld in der nächsten Herberge nicht für voll nehmen. Gebt mir eine Krone, so will ich euch dafür kleines Geld verschaffen, das überall bis Trient gangbar ist." wir gaben ihm eine Krone, er brachte uns dafür gutes Silbergeld und desselben Geldes noch eine Krone mehr, die wollte er uns verehren, da er uns für gute Gesellen ansehe. Dann ging er mit uns aus der Stadt, unterrichtete uns über den weg, daß wir nicht irren konnten, wenn wir ihm folgten, wünschte uns die heiligen (Engel zu Führern, schlug den Segen über uns und sagte: sein Segen würde uns vor unserm Herrgott zuträglicher und gegen den 110
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