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1. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 157

1912 - Leipzig : Voigtländer
weltliche Kleiber machen und entwich. Ebenso machte es der Wormser prebiger, wie benn auch die evangelischen Prebiger in den umliegenben Heichsstäbten entwichen. . . . 3n £anbau gab es evangelische prebiger, feine und gelehrte Ittänner, benn £anbau, in heiterer Gegenb gelegen, hat köstlichen weintouchs bis ans Tor und auch sonst gute Schnabelweibe. Ais aber der Kaiser vom Augsburger Reichstag hinunterzog und nach Speier kam, mutzten die evangelischen prebiger weichen, und an ihre Stelle würden papistische prebiger, junge, ungelehrte, schlimme Kerle, gottlose, unverschämte papistische Buben gesetzt, ctls ich einst zu £anbau den Sonntag über stille lag, ging ich in die Kirche, sah die papistische Messe halten und hörte einen jungen Bengel unverschämt also pr.ebigen: „Die £utherischen wollen nicht, batz man die Mutter Gottes Maria ober anbere heilige Gottes anbeten soll, hört, meine Zreunbe, ich will euch eine wahrhaftige Geschichte erzählen. Es starb einer; wie er verschieben war, kam seine Seele vor den Himmel. St. Peter schloß vor ihm die Tür zu, wollte ihn in den Himmel nicht einlassen. Maria, die Mutter Gottes, ging mit ihrem lieben Sohn vor dem Himmel spazieren; die rebet dieser an, beklagt sich barüber, batz St. Peter ihm den Eintritt verweigert hat, erinnert die heiligste Jungfrau Maria baran, wie er sie auf Erben geehrt, wieviel Rosenkränze, Paternoster und Ave Maria er gebetet, wieviel Wachslichter er vor ihrem Bilb aufgesteckt und verbrannt hätte, ,3a, es ist wahr, mein lieber Sohn/ spricht Maria zum Herrn dhristo. Als nun barauf der Herr sagte: ,hast bu nicht gehört ober gelesen, batz ich die Tür, der weg und die Wahrheit bin für die, so in den Himmel kommen wollen?1 antwortet Maria: ,Bist bu die Tür, so bin ich das $enster,‘ nimmt die Seele (!) beim Kopfe und wirft sie burchs Zenster in den Himmel. tdas war ihr nun baran gelegen, ob sie durch die Tür ober burchs Zensier hineinkam? wie können benn die lutherischen Buben sagen, batz man die Jungfrau Maria nicht anbeten soll?" was konnte gottloser und unverschämter sein als solche prebigt an dieser Stätte des £ichts, wo das wort Gottes rein und unverfälscht etliche Jahre geprebigt und gelehrt worben war. . . . (Des Ii. Teiles 6. Buch enthält die Geschichte der Derhanb- 157
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