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1. Hofleben in Byzanz - S. 74

1912 - Leipzig : Voigtländer
Das Osterfestmahl. (Zeremomenbuch, Ii, 52, S. 765, 17—768, 19.) Der heilige und ruhmreiche Tag der Auferstehung Christi, an welchem das Hauptwerk unserer Erlösung erfüllt wurde und der leibliche Adam aus der Verwesung zum Leben emporgestiegen ist, hat unsern Herrschern Anlaß zu einem berühmten und glänzenden Zestmahl gegeben. Denn indem sie die Erhabenheit der heiligen Auferstehung symbolisch andeuten, vertauschen sie die niedrig stehenden Sitze mit einer hohen und erhebend anzuschauenden Tribüne-und indem sie den Ruß der wahren Liebe Christi nachahmen,^ küssen sie jeden ihrer Untertanen mit Inbrunst*) und wiederum gleich den Jüngern versammelt sich der glanzvolle Senat oben auf Zion in der Kirche Christi. Nämlich zum Ausdruck der glorreichen Zreude des Tages schmücken sie sich mit glänzenden Bändern, mit denen sie sich nach Art der Grabtücher Ehristi umwickeln. Deshalb hatten sie auch in der rechten Hand die siegreiche Trophäe des Kreuzes, in der linken das Symbol der Auferstehung unseres irdischen seibes; und wenn sie Gott die heilige Gnadenspende nach dem Abendmahl darbringen, lassen sie als Genossen der göttlichen Gnade die Auserwählten des Senates offen teilnehmen an dem festlichen grühmahl. Denn wir müssen bei der Einladung zu diesem Mahl, das in der gesamten Kirche Christi veranstaltet wird, zur Bewirtung beim Kaiser Gäste aus dem Range der Magister, Prokonsuln, Patrizier, Generäle und Offiziere, vierzehn an der Zahl, sich bereithalten lassen. Dann müssen sie folgendermaßen an die Tafel geführt werden: die Kanzler, Prokonsuln und Patrizier tragen nur Bandstreifen nebst ihren goldenen panzern, und zwar werden bei dieser Versammlung die mit panzern bekleideten bevorzugt vor den übrigen Patriziern, welche ihre gewöhnlichen Untergewänder tragen, selbst wenn sie im Range niedriger stehen; die sämtlichen Generäle sind nur mit ihren Kriegsmänteln bekleidet, die Offiziere ebenfalls mit ihren Untergewändern ohne Umhänge. Zu dieser goldenen Tafel, die in dem glänzenden J) Das ist der Gsterkuß, mit dem sich noch heute die Angehörigen der griechisch-orientalischen Kirche am Osterfeste begrüßen. 74
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