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1. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 90

1882 - Braunschweig : Vieweg
90 Dritte Periode, von 555 bis 333 v. Chr. besonders von den Sophisten, zu, und diese erhoben die Anklage: Sokrates leugnet die Götter und verderbt die Jugend." Sokrates wurde von der Helia verurteilt; noch im Gefngnis belehrte er seine Schler: man msse immer und berall den Gesetzen gehorchen", und erhob sie wie sich zu dem 399 Glauben an Unsterblichkeit der Seele. 70 Jahre alt trank er den Giftbecher. Seit Sokrates blhte die Philosophie, von seinen Schlern gingen verschiedene Schulen aus. Plato (der1 Gttliche", 429 bis 348) der die Philosophie an die Erkenntnis Gottes im Menschengeiste (Ideen) knpfte, stiftete die Akademie"; dessen Schler Aristoteles (385 bis 322), der vor allem auf die Erfahrung hinwies, die Peripatetiker. Die Lehre des reichen Aristipp (kyrenische Schule), welcher Vereinigung des geistigen und sinn-lichen Genusses fr das hchste Gut" erklrte, fhrte spter (300) zur Philosophie des Epikur, wie die des (armen) Antisthenes, der sich an das Wort des Sokrates hielt: Nichts bedrfen ist gttlich"! zur Begrndung der cynischen Schule (Diogenes), aus der durch Zeno die stoische Philosophie hervorging (300). .144. In Athen nahm zur Zeit seiner politischen Gre auch Kunst und W i s s e n s ch a f t den hchsten Aufschwung. Von athenischen Knstlern rhrten die berhmtesten Tempel und Bildsulen in Griechenland her. Meist aus dem kstlichsten Material, peutelischem Marmor, erhoben sich in Athen die Herr-lichen Bauten des Theseustempels (zu Kimons Zeit), dann das Parthenon (Jktinos und Kallikrates), die Propylen (Mnesikles); inelensis der Demeter-tempel, zu Olympia der Tempel des Zeus u.a. Die Mehrzahl der Tempel-bauten zeigt den dorischen Stil in seiner hchsten Vollendung, während der ionische Stil in derselben Zeit auf der asiatischen Seite (Priene, Milet) seine Blte erreichte. Seit dem Ende des peloponnesischen Krieges entwickelt sich neben den bisher gebruchlichen Stilarten die glnzende, durch uere Pracht die Sinne fesselnde korinthische Sulenordnung. Die Plastik machte sich bald nach der Zeit der Perserkriege von der frheren (s. o. . 93) streng regelmigen Darstellung mehr und mehr los; die Gestalten wurden freier und natrlicher in Stellung wie Bewegung; die Gtterbilder eines Phidias (f 432) und Poly-klet (t 410) zeigen uns den menschlichen Krper in vollendeter Schnheit, groß und erhaben. Von jenem stammt der Marmorfries wie die Giebelgruppe am Parthenon; die aus Gold und Elfenbein componierten Kolossalstatuen des Zeus zu Olympia und der Athene im Parthenon, das gewaltige eherne Stand-bild der Athene Promachos auf der Akropolis; von diesem die gold-elfen-beinerne Statue der Juno in Argos und zwei Jnglingsgestalten, von denen namentlich der doqvcpogos allen folgenden Knstlern als Ideal diente. An Phidias schlo sich ein groer Kreis ebenbrtiger Schler, die teilweise an seinen groen Werken mitarbeiteten. In gleichen Bahnen wandelt noch Myron, der Schpfer des Diskoswerfers und der Kuh. Nach dem peloponne-fischen Kriege zeigt sich auch in der Kunst der Einflu der politischen Verhlt-nisse: an die Stelle des Groen und Erhabenen tritt das Reizvolle, Anmutige; an die Stelle der ernsten Strenge die Weichheit und Milde der Formen und
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