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1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 80

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
80 Vierte Periode. Von 431 — 338 v. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Xcii, 2. 411. Die Demokratie in Athen durch Peisandros, Antiphon, Plirynichos, Theramenes gestürzt und ein oligarchi- scher Rath von 400 Mitgliedern eingesetzt119). Tren- nung zwischen der Stadt und Flotte, welche letztere sich für die Demokratie erklärt 12°). Alkibiades von der Flotte zurückberufen121 *). Die Oligarchie in der Stadt wegen des Verdachts verrätherischer Verbin- Beredtsamkeit : Antiphonr), Andokides8), Lysias1). 119) Thuc. Viii, 63 — 69. Lys. adv. Eratosth. p. 126 (§.65—67). Die Einsetzung der 400 geschah, nachdem das Volk durch die He- tärieen eingeschüchtert war (s. Thuc. a. a. 0. 66. vgl. Anm. 116), in der Weise, dass zuerst 5 ttqqisqoi eingesetzt werden und dass diese dann 100 Mitglieder und die 100 wieder je 3 Mitglieder wählen, Thuc. a. a. 0. 67. Die 400 sollten noch eine Volksver- sammlung von 5000 Bürgern einsetzen, was aber nicht geschah, das. Die oben genannten Häupter und Führer der Revolution wer- den das. 68 charakterisiert. Durch eben diese Männer wurde auch in mehrern der verbündeten Staaten die Revolution durchgeführt, was aber die Folge hatte, dass mehrere derselben, namentlich Thasos, sogleich nach Einsetzung der Oligarchie abfielen und zu Sparta übergingen, das. 64. 120) Thuc. Viii, 72 — 77. Am thätigsten bei dieser Umstim- mung der Flotte und bei deren Rückkehr zur Demokratie zeigten eich Thrasyllos und Thrasybulos, das. 75. 121) Thuc. Viii, 81 — 82. r) Antiphon, aus dem Gau Rhamnus in Attika, geboren um 480, Suid. v. Sarpocr. v. Antiph. Vit. d. Westerm., von seinem Vater, dem Sophisten Sophilos unterrichtet, Ant. Vit. d. ß'. Iv, eröffnete eine Rednerschule zu Athen, Flut. d. glor. Athen, p. 350, wo auch Thukydides sein Schüler und Bewundrer war, Ant. Vit. d. ß'. Thuc. Viii, 68, und verfertigte für Geld gerichtliche Ver- .theidigungsreden, Phot. Bibi. cod. 309, wesshalb er vom Komiker Platon verspottet wurde, Ant. Vit. d. Fhilostr. Ant. Vit. Xv. p. 498. Er sprach selbst niemals in der Volksversammlung über Staatsfra- gen, und auch nicht als Anwalt vor Gericht, ausser einmal für sich selbst, als er wegen Hochverraths angeklagt war, Thuc.a. a.o. Cic. Brut. 12; aber er soll sich im peloponnesischen Kriege als Feldherr und Admiral, wie als Diplomat und Gesandter hervorgethan und auf eigene Kosten Kriegsschiffe ausgerüstet haben, Ant. Vit. d. Fhilostr. a. a. O. Er war die Haupttriebfeder des Sturzes der demo- kratischen Verfassung und der Einsetzung des Bürgerausschusses der Vierhundert, Thuc. a. a. O. Ant. Vit. ß‘. Fhilostr. a. a. O., vergl. Anm. 119. Nach der Wiederherstellung der Demokratie ward er auf Theramenes Betrieb des Hochverrathes angeklagt und trotz sei- ner geschickten Vertheidigung verurtheilt und hingerichtet; seine Güter wurden confisciert, sein Haus niedergerissen und seine Kin- der für ehrlos erklärt, Ant. Vit. d. Lysias c. Eratosth. p. 427. Thuc. a. a. O. Cic. a. a. O. Die Alten kennen von Antiphon eine riyvr\ Qrjtoqdcrj und 35 für ächt gehaltene Reden, Ant. Vit. a. Quint. Ül, 1, 11. Erhalten sind von ihm 15 Reden, drei wahrscheinlich für wirkliche Criminalprocesse geschrieben (unter ihnen die berühm- teste Jtipl tov 11iqu)Sov if/ovov); die übrigen zwölf sind Muster- reden über fingierte Rechtsfälle, immer je vier, zwei Anklage- und zwei Vertheidigungsreden, über einen und denselben Fall. Wegen seiner Beredtsamkeit ward er Nestor zubenannt, und er war der älteste der in den Kanon der Alexandriner aufgenommenen 10 atti- schen Redner, Ant. Vit. d. Fhilostr. a. a. O. s) Andokides, Sohn des Leogoras, geboren nach Andoc. Vit. Westerm. 468, wahrscheinlicher erst 444—441 (de redit. 7. de myst. 117 ff. 148), war tief verwickelt in die politischen Ereignisse seiner Zeit. Er befehligte die athenische Flotille, die den Korkyräern gegen die Korinthier beistand, a.a.o. Thuc. I, 51; wurde später in den Hermokopidenprocess verwickelt und trotz seiner Denuncia- tion der Schuldigen mit Verlust der bürgerlichen Ehre bestraft, s. Anm. 86. Nachdem er Seereisen in Handelsgeschäften unternom- men, Ant. Vit. de myst. §. 137. Fs.-Lys. c. Andoc. §. 6. And. de red. §. 11 f., kam er während der Herrschaft der Vierhundert nach , Athen zurück, ward verhaftet, entfloh aus dem Gefängniss nach J Elis und kehrte erst nach dem Sturz der Dreissig mit Thrasybulos § heim, And. Vit. Aber eine erfolglose Gesandtschaft nach Sparta | während des korinthischen Krieges zog ihm von Neuem die Ver- 1 bannung zu, in der er wahrscheinlich gestorben ist, a. a. O. Unter ; seinem Namen sind vier für die Zeitgeschichte nicht unwichtige , Reden auf uns gekommen: Ite<)i rijg eavrov xct&odov, Ttegl tcov I; fjlvarr]oiwv, Iisqi rijs Ttqoe Aaxesaiftoviovg elqr\vr]g (deren Aecht- heit jedoch angezweifelt wird) und die entschieden nicht von Ando- ] kides herrührende Rede xctx Akx.eßidsov. Er gehörte zum Kanon der zehn attischen Redner. Von seiner Redeweise heisst es And. | Vit.: san cf ankovg xdi axaxdoxsvog £v xotg k6yoig, dcpebjg re j xdi dayrifxdxioxog. t) Lysias, Sohn des Syrakusiers Kephalos, der nach Athen übersiedelte, geboren 459 (nach Neueren 432) zu Athen, schloss J- sich 15 Jahr alt der athenischen Kolonie nach Thurii an, wo | er den Unterricht des Tisias genoss und 32 Jahre lebte. Nach v der Niederlage der Athener bei Syrakus musste er wegen seiner £ athenischen Sympathieen Thurii verlassen, kehrte nach Athen zurück V und wirkte dort als Redner und Lehrer der Beredtsamkeit, Vit. f Lys. d. ß'. Westerm. Unter der Herrschaft der Dreissig als Feind | der Regierung verhaftet, rettete er sich durch die Flucht nach $ Megara; doch wurde sein Vermögen confisciert, s. Anmerk. 153. | Darauf unterstützte er durch Geldbeiträge Thrasybulos’ Unternehmen $ gegen die Tyrannen, und lehte nach deren Sturz zu Athen zurück- 1 gezogen von öffentlicher Thätigkeit, da ihm das Bürgerrecht nicht -i ertheilt worden war. Er stirbt 379. Vit. Lys. ß'. Phot. bibl. cod. | 262. Cic. Brut. 12. Die alten Kritiker erkannten 233 Reden von ; ihm als ächt an, Vit. Lys. ß'. Phot. a. a. O. Von diesen haben }( sich 35 erhalten (darunter jedoch einige unächte), meist gericht- liehe, z. Th. aber gleichwohl für die Zeitgeschichte sehr wichtige • Reden, und ausserdem Bruchstücke von fünfzig bis sechzig der | übrigen, vgl. Orr. Att. Bekker I, p. 399 f.; wahrscheinlich aber hat t er nur die Rede gegen den Eratosthenes selber gehalten. Cicero I sagt von ihm Brut. 9: egregie subtilis scriptor atque elegans, -j quem iam prope audeas oratorem perfectum dicere. Vgl. Quint. X, 1, 78. Xii, 10, 24. Dionys. Hai. neqi xwv agyacwr pjjrdpwv * V7to/J,Vrj/J.axlg/Xoi.
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