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1. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 71

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— It- ~ R. Nathan als Richter Aber die Spanier waren nicht sehr beschlagen in talmudischer Gelehrsamkeit, jedoch bemühten sie sich bei ihrem wenigen Wissen mit mehr oder weniger Erfolg, im Gesetze zu forschen. Eines Tages versuchte R. Nathan eine Stelle aus dem Tractat Joma zu erklären, aber ohne das Richtige zu treffen. R. Mosche, der in einem Winkel der Synagoge wie ein Bedienter unbeachtet dasass, erhob sich und näherte sich dem Dajan und erlaubte sich einen Einwand gegen dessen Erklärung. Alles war erstaunt, und man bat ihn um eine Erläuterung der Stelle, die er dann zu noch grösserem Erstaunen der Anwesenden gab. Diese richteten alsdann eine Reihe von Fragen an ihn, alles, was ihnen unklar war, wollten sie beantwortet haben und er wusste mit seinem reichen Wissen allen zu genügen. Als nun der Vortrag geschlossen wurde und die Parteien, die ihre Rechtssachen dem Dajan vortragen wollten, hereinkamen—denn vor Schluss des Vortrages durften diese nicht eintreten —, erklärte R. Nathan: „Nicht ich bin euer Dajan, dieser in Sackgewand gekleidete Fremde, er ist Rabbiner, und ich werde von heute ab sein Schüler sein, setzet ihn über die Gemeinde Cordova als Dajan ein!“ Und so taten sie. Man setzte ihm einen grossen Jahresgehalt fest, versah ihn mit Prachtkleidern und schenkte ihm einen schönen Wagen. Als der Kapitän dieses erfuhr, wollte er den Verkauf rückgängig machen, der König liess dies aber nicht zu, denn er freute sich, dass die Juden seines Staates nunmehr von Babylon (den Hochschulen) unabhängig waren. Die Juden Spaniens freuten sich sehr über diesen Vorgang, viele Schüler sammelten sich um den neuen Rabbiner, und alle religiösen und Rechtsfragen, mit denen man sich bisher an die Gaonim Babylons gewendet hatte,
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