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1. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 176

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 176 — die Ausbesserung der Schiffe beendet war, beeilten sie sich, ihre Güter und sich mit ihren Familien einzuschiffen und kamen in wenigen Tagen glücklich*) in Amsterdam an. Am 22. April 1593 mieteten sie sich in der ihnen von Moses Uri bedeuteten Strasse ein Haus und knüpften eine rote Schnur an ein Fenster. Noch vor Verlauf von drei Wochen hatte Moses Uri seine Hausgeräte und Waren verkauft und kam mit seiner Familie nach Amsterdam, wo sie die Fremden aufsuchten und an der roten Schnur das Ziel ihrer Reise erkannten. Mit herzlicher Freude wurden sie begrüsst, sie umarmten einander aufrichtigen Herzens. Gleich am ändern Tage Hessen sich, um ihren Eifer für die Ausführung des göttlichen Gebotes zu bezeigen, einige von ihnen beschneiden, und zwar als erster der hochgeachtete und gottesfürchtige Greis Don Jacob Tirado, und nach und nach folgten ihm darin in den folgenden Tagen die übrigen der zehn Männer mit den Söhnen. (Das erste Kind das später zu acht Tagen beschnitten wurde, war Aharon Zarphati.) Man richtete nun ein schönes Zimmer als Betsaal ein, in dem Moses Uri als Vorsänger fungierte, behielt aber für das Hebräische die deutsche Aussprechweise wie auch die deutschen Melodien bei. Es geschah nun am Versöhnungstage im Jahre 357 (1596 übl. Ztr.), als die Gemeinde in grosser Versammlung sich eingefunden hatte, um Verzeihung für ihre Sünden zu erbitten, denn auf die Nachricht von der Niederlassung ihrer Brüder am hiesigen Platze waren nach und nach viele Glaubensgenossen aus Spanien hieher gekommen. Da die Nachbarn eine grosse Anhäufung von Menschen sahen und auch die lauten Stimmen der Betenden zu ihnen drangen, fassten sie den Verdacht, die *) Der Text hat jedenfalls ist Dienstag gemeint.
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