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1. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 10

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 10 — 6. Die Schlacht auf den katalaunischen Feldern. 451. Aus Iordanis n. a. O. (Ubers, von Krämer, S. 50.) — Arm erhebt sich gegen Arm;* ein Kampf gräßlich, vielfältig, entsetzlich, grimmig, desgleichen keinen irgendwo das Altertum berichtet, von dem solche Taten gemeldet werden, daß in seinem Leben nichts Hervorragenderes hätte erblicken können, wer dieses Wunderschauspiels ^Anblick genossen. Denn wenn wir den Älteren glauben dürfen: das Bächlein, das in dem genannten Gefilde zwischen niedrigen Ufern dahingleitet, durch des Blutes Masse aus den Wunden der Getöteten angeschwollen, nicht durch Regengüsse, wie es Pflegte, sondern durch die ungewohnte Flüssigkeit erregt, wurde zu einem Strome durch des Blutes Zuwachs. Und die, welche dort die geschlagene Wunde zu ausdörrendem Durste trieb, sogen das Wasser ein gemischt mit dem Blute. So umstrickt von elendem Lose schlürften sie trinkend das Blut, das den Verwundeten entströmte. Hier wird Theoderich, dieweil er aufmunternd das Heer durcheilt, vom Pferde gestoßen, unter die Füße der ©einigen getreten und beschloß so sein Leben in reifem Greisenalter. Andere aber sagen, er sei getötet worden durch die Waffe des Andagis von der Seite der Ostgoten, welche damals des Attila Befehle folgten. Das war, was dem Attila durch Weissagung die Opferdeuter vorher gesagt hatten, während jener an Aetius dachte. Da trennten sich die Westgoten von den Alanen, überfallen der Hunnen Schwärme, und fast Hütten sie den Attila niedergehauen, wenn er nicht voraussichtig geflohen wäre und sich und die Seinigen sofort in die Umzäunung des Lagers, um das einem Walle gleich die Wagen gestellt waren, eingeschloffen hätte; wie gebrechlich auch diese Verschanzung war, suchten doch diejenigen in ihr Schutz für ihr Leben, denen kurz vorher kein Mauerwall hätte widerstehen können. Thorismund aber, des Königs Theoderich Sohn, welcher mit dem Atztius den Hügel vorweggenommen und die Feinde von dem höher gelegenen Orte vertrieben hatte, geriet im Glauben, zu feinen eigenen Scharen zu gelangen, unkundig in finsterer Nacht zu den Wagen der Feinde. In tapferem Kampfe am Kopse verwundet, wurde er vom Pferde geworfen, aber durch die Fürsorge der Seinigen befreit, ließ er von der Fortsetzung des Kampfes ab. Aetius wurde ähnlich durch die Verwirrung der Nacht getrennt, da er mitten unten den Feinden schweifte, ängstlich forschend, ob den Goten kein Unfall zugestoßen sei, gelangte aber endlich zu den Verbündeten Lagern und brachte die übrige Nacht im Schutze der Schilde zu. Als sie am folgenden Tage bei Tagesanbruch auf den Feldern die aufgehäuften Leichname sahen und die Hunnen nicht wagten hervorzubrechen, legen sie sich den Sieg bei, wissend, daß Attila, nur durch eine große Niederlage bestürzt, dem Kampfe sich entzogen habe. Aber auch niedergeworfen zeigte er keine Verzagtheit, sondern unter Waffenklirren ließ er die Trompeten ertönen und drohte einen Vorstoß, gleichwie ein Löwe, von den Jagdfpießen bedrängt, die Eingänge der Höhle umwandelnd weder wagt anzugreifen noch aufhört, durch fein Gebrüll die Umgebung zu schrecken. So beunruhigte der kriegerischeste König, wenngleich eingeschlossen, seine Sieger. Die Goten und Römer
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