Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der schwarze Herzog - S. 76

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 76 — Die Hoffnung der deutschen Patrioten war jetzt Oesterreich. Es war dies das einzige deutsche Land, das noch nicht völlig niedergeworfen war von den Franzosen, das einzige, welches noch den Mut des Widerstandes besaß. Auf Preußen war vorläufig nicht zu rechnen; die Niederlage bei Jena und die traurigen Folgen derselben hatten seine Kraft völlig gebrochen. Das Land blutete aus tausend Wunden, von denen noch feine geheilt war. Als deshalb sich in Deutschland die Kunde verbreitete, daß Oesterreich, eingedenk seiner früheren einflußreichen Stellung unter den deutschen Staaten, sich aufraffen werde zum Verzweiflungskampfe gegen Napoleon, da blickten die Angen der Vaterlandsfreunde hoffend nach Wien, und auch Friedrich Wilhelm von Braunschweig glaubte, daß der Anschluß an Oesterreich das einzige Mittel sei, sich an dem Feinde zu rächen. Er schloß deshalb mit dem Kaiser Franz einen Vertrag ab, in welchem er versprach, eine Armee von 2000 Mann auf eigene Kosten anzuwerben und auszurüsten. Das Anerbieten Oesterreichs, mit dieser geworbenen Mannschaft zu dem Heere des Kaisers zu stoßen und in demselben die Würde eines Generals anzunehmen, schlug er jedoch aus. Nicht als österreichischer General, sondern als souveräner deutscher Fürst wollte er an dem Kampfe teilnehmen, sein Herzogtum wollte er sich wieder gewinnen. Deshalb wollte er mit seiner Mannschaft durch Sachsen und Thüringen auf Braunfchweig losrücken, im Norden Deutschlands das Volk zu den Waffen rufen und an der Spitze dieses Heeres den König Hiero-uhmus aus feinem Königreiche Westfalen vertreiben. Es war ein tollkühner Plan, zumal Sachsen mit Napoleon verbündet und aus Preußens Hülse nicht zu rechnen war. Aber er wurde unternommen im Vertrauen aus die gerechte Sache, die der Herzog verfocht, im Vertrauen auf den Sieg Oesterreichs und die Unterstützung des Volkes, das des Druckes der Fremdherrschaft überdrüssig war. In der Einsamkeit seines Schlosses Sibhllenort in Schlesien hatte sich Friedrich Wilhelm seinen Plan bis in die kleinsten Einzelheiten ausgearbeitet. Sein Heer sollte bestehen aus einem Infanterieregimente von 1000 Mann,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer