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1. Der schwarze Herzog - S. 121

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 121 — Gefangene eingeliefert, nämlich der Schwiegersohn des französischen Konsuls in Bremen nebst seiner Frau, die sich gerade in Delmenhorst aufgehalten hatten. Aber der Herzog befahl, sie ungehindert ziehen zu lassen, indem er ihnen sagte: „Nur mit Ihrem Kaiser führe ich Krieg, nicht mit friedlichen Bürgern". Schon um ein Uhr nachts brachen die Schwarzen wieder von Delmenhorst auf. Der Marsch ging jetzt durch das Stedingerland, über Altenesch, Berne und Huntebrück nach Elsfleth, wo die ersten schwarzen Husaren um sechs Uhr-morgens ankamen. Bei Huntebrück mußte das ganze Heer auf einer Fähre über die Hunte gesetzt werden, welches viel Zeit erforderte; der Herzog blieb aber dort, bis auch der letzte Soldat glücklich übergesetzt war; dann folgte auch er nach. Der Marsch von Delmenhorst nach Elsfleth war nicht ganz ohne Gefahr gewesen; derselbe war streckenweise auf den Weserdeichen unternommen, und es war geschehen, daß einige Pferde samt ihren Reitern vom Deiche herunterrutschten und sich Verletzungen zuzogen. Auch der Wagen, in welchem der gefangene Oberst Meyronnet dem Zuge folgte, hatte dieses Schicksal, und Meyronnet selbst wurde dadurch leicht am Kopfe verwundet. Trotz all dieser Hindernisse hatte die schwarze Schar den Weg von Hoya nach Elsfleth — etwa 80 Kilometer — in 24 Stunden zurückgelegt, eine Leistung, die fast ohne Gleichen ist in der Weltgeschichte. A/s der Herzog in Elsfleth ankam, waren seine Offiziere schon in voller Arbeit, um die nötigen Fahrzeuge zur Einschiffung der Mannschaften zusammenzubringen. Es zeigte sich aber bald, das in Elsfleth bei weitem nicht Schiffe genug aufgetrieben werden konnten; deshalb mußte an demselben Tage noch ein Teil des Korps weitermarschieren nach dem einige Stunden weiter weserabwärts liegenden Orte Brake, um dort sich einzuschiffen. Es war ein trüber Regentag; nur selten blickte die Sonne mit mattem Glanze durch zerrissene Wolken. Friedrich Wilhelm stand trotz des schlechten Wetters ununterbrochen bei seinen Leuten, die bemüht waren, Kanonen, Gewehre und andere Sachen an
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