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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 58

1877 - Braunschweig : Vieweg
58 Dritte Periode, von 555 bis 333 tx Chr. der Staatsmnner :c. Zugleich erschlafften auch die Zgel der Religion die freilich der zunehmenden Bildung nicht gengen konnte. Die Religisen flchteten sich besonders in das Mysterienwesen, wo dunkle Gefhle genhrt wurden; vorherrschend waren aber um die Zeit des peloponnesischen Krieges die Sophisten, die durch berwiegenden Verstand das Volk zu leiten suchten und durch Trugschlsse dem herrschenden Sittenverderben das Wort redeten. Die umherziehenden Sophisten, Gorgias, Protagoras und Prodikus wurden in Athen hoch geehrt. Zu dieser Zeit der Verderbtheit, in der doch zugleich die geistige Bildung der Griechen ihre Hhe erreichte, konnte aber auch ein Reformator nicht fehlen, welcher der Vernunft zu ihrem Rechte verhalf. Dieses war Sokrates, ein athenischer Brger (Bildhauer), der seine Mitbrger auf die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis" hinwies und den der Gott zu Delphi fr den Weisesten der Sterblichen erklrte. Sokrates aber erkannte sich nur darum fr weise, weil er wisse, da er Nichts wisse," und glaubte im Auftrage des Gottes auch Andere im vertraulichen Zwiegesprch auf die Beschrnktheit der mensch-lichen Einsicht hinweisen zu mssen. Er selbst vertraute seinem besseren Genius (Daimonion") und fand das hchste Gut" fr den Menschen in Erfllung seiner sittlichen Bestimmung. Als Sittenprediger zog er sich vielen Ha, besonders von den Sophisten, zu, und diese erhoben die Anklage: Sokrates leugnet die Götter und verderbt die Jugend." Sokrates wurde von der Heiiaea verurtheilt; noch im Gefngni belehrte er seine Schler: man msse immer und berall den Gesetzen gehorchen," und erhob sie wie sich zu dem 399 Glauben au Unsterblichkeit der Seele. 70 Jahre alt trank er den Giftbecher. In Athen nahm zur Zeit seiner politischen Gre auch Kunst und Wissenschaft den hchsten Aufschwung. Von athenischen Knstlern rhrten die berhmtesten Tempel und Bildsulen in Griechenland her. Nach Phidias bildeten sich Polyklet und Myron, wie der in weicherem Styl arbeitende Praxiteles (Gruppe der Niobe?). Auch Maler wurden besonders in Athen, zuerst bei ffentlichen Gebuden, bald hufig durch reiche Privatleute beschs-tigt; der berhmteste Maler des Alterthums, Apelles (der allein das Recht erhielt, Alexander den Groen darzustellen), lebte jedoch in Ephesus. In der Dichtkunst blhte vorzglich die Tragdie auf; in Aefch ylus (480) zeigte sich der erhabene Aufschwung des Nationalgeistes in den Perser-kriegen, in Sophokles das ruhige Gleichma der Zeit des Perikles, mit Enripides beginnt schon Knstelei (Sophistik). Die Zeit der Demokratie begnstigte besonders das Lustspiel (Komdie). Die ltere Komdie (Aristophanes) brachte ffentliche Charaktere mit den wirklichen Namen auf das Theater; nach dem peloponnesischen Kriege wurden dieselben in der mittleren Komdie mit erdichteten Namen dargestellt, unter der Monarchie (seit Alexander) in der neueren Komdie nur erdichtete Charaktere. An die Perserkriege knpfte sich das erste wahrhaft geschichtliche Werk der Griechen (Herodot, Vater der Geschichte"). Die Geschichte des
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