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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 107

1877 - Braunschweig : Vieweg
Entstehung des Christenthums. 107 mit groer Grausamkeit gegen die Anhnger des strengen Judenthums. In dieser Zeit der Bedrngni erwachte der Glaube an den Messias mit neuer Kraft. Und in der That war damals die Zeit erfllet, wo der Glaube an den Einen wahren Gott unter alle Völker verbreitet werden sollte. Doch gab sich die groe Menge der Erwartung hin, der Messias werde zugleich das jdische Volk von dem Joche der Rmer befreien und Jerusalem zur Herrscherin der Welt erheben. In der letzten Zeit des Herodes (f 3 v. Chr.) wurde Jesus von Nazareth geboren (um 4 v. Chr.), welchen Johannes der Tufer in prophetischer Weise als den wahren Messias ankndigte. Ehe diese Männer als Lehrer auftraten, war inde die politische Verwirrung in Jnda noch hher gestiegen. Nach dem Tode Herodes' des Groen lehnten sich die Juden gegen seine Shne auf, deren jngerer Herodes Antipas bis 39 n. Chr. in Galila regierte, während der lteste, Archelaus, zwar Anfangs von Angustus als Nachfolger in dem grten Theile des vterlichen Reichs anerkannt, dann aber in die Verbannung geschickt war, worauf sein Reich zur Provinz Syrien geschlagen, jedoch durch besondere Procuratoren (Landpfleger) verwaltet wurde (Pontius Pilatus von 26 bis 35 n. Chr.). Als Jesus von Nazareth, von 12 Jngern umgeben, verkndigte: er wolle ein Gottesreich stiften", glaubte die Menge, er wolle die Juden zu weltlicher Herrschaft führen; er aber lehrte: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; Gott ist ein Geist und die ihn anbeten, sollen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten!" Gott habe ihn, seinen Sohn, in die Welt gesandt, auf da Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Er predigte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten, eiferte gegen das Festhalten am Buchstaben des Gesetzes und bekmpfte im Geiste der groen Propheten des Alten Testaments den Ceremonien- und Opferdienst. Das Gesetz wollte er nicht auflsen, sondern erfllen"; aber das erste und vornehmste Gebot ist die Liebe!" Er scheute Verfolgung und Tod nicht; doch betete er, betrbt bis in den Tod: Vater, ist's mglich, so nimm diesen Kelch von mir!" Die Phariser und Schriftgelehrten, die an dem engherzi-gen Judenthum festhielten, ruhten nicht eher, bis sie ihn als Aufwiegler des Volks an das Kreuz gebracht hatten; aber die Begeisterung der Jnger hielt den Glauben an den Auferstandenen", der das ewige Leben" verkndet hatte, fest. Vieles zwar hatte Christus den Jngern nicht zu sagen vermocht, weil sie es noch nicht tragen konnten"; doch sollte sie der Geist", den er ihnen ver-hie, in alle Wahrheit leiten. Paulus, ein gelehrter Jude, der lange Zeit die Anhnger Christi e.srig verfolgte, erkannte entschieden, da das Evange-lium nicht fr die Juden allein bestimmt sei und allen Vlkern gepredigt werden solle. Bald wurden in verschiedenen Gegenden des rmischen Reichs christliche Gemeinden angepflanzt, die sich immer mehr von den Juden trenn-ten, so oft sie auch noch mit denselben verwechselt und aus Ha gegen dieses Volk verfolgt wurden.
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