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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 126

1877 - Braunschweig : Vieweg
126 Fnfte Periode, von 31 v. Chr. bis 476 n. Chr. 2. In der letzten Zeit dieses elenden Schwchlings fhrte die Vlker-Wanderung eine neue furchtbare Erschtterung des westrmischen Reiches her-bei. Die Hunnen, die sich bei ihrer Niederlassung in Ost-Europa in Hr-den getheilt hatten, waren jetzt unter der Herrschaft des Attila vereinigt, und dieser unternahm einen groen Raubzug gegen den Westen. Zwar schtzte der tapfere Feldherr Astius das abendlndische Reich, indem er im Bunde mit den deutschen Eroberern Galliens den Attila in der Vlkerschlacht in den 451 catalaunischen Feldern (bei Chalons an der Marne) 451 zurckwies und auch einen Einfall desselben in Italien abzuwehren wute; doch gingen bald neue Gefahren von den Deutschen an den Grenzen und im Innern des verfallenden Reiches aus. Valentinian Iii. ermordete aus Eifersucht den Aetius; dann wurde er selbst von einem Senator, Maximus, ermordet, und gegen diesen rief des Kaisers Witwe Eudoxia die von Spanien her in Afrika eingedrungenen Vandalen herbei, die Rom 14 Tage plnderten, dann aber abzogen (455). Seit dieser Zeit kommt die Gewalt in Rom vllig an die Fhrer der Barbarenheere, die schon lngst der einzige Schutz des Reiches waren. Ein Sueve Ricimer setzte willkrlich Kaiser ein und ab, doch erkannte er die Oberhoheit des morgenlndischen Reiches an, das durch einige krftige Kaiser (Leo I.) neue feste Grundlagen erhalten hatte. Nach Ricimers Tode erhob zwar der Rmer Orestes seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser, doch erstreckte sich dessen Macht nur auf das von den Truppen seines Vaters besetzte Gebiet; in anderen Gegenden warfen sich andere Herrscher auf; bald ward der Schattenkaiser durch Odoacer, einen 476 Fhrer deutscher Sldner, abgesetzt (476), und dieser herrscht unter dem deutschen Titel eines Knigs von Italien". So endet der Name des rmischen Reichs. Christenthum, Sitten und Bildung in den letzten Zeiten des Rmerreichs. Der Schwche und Erschlaffung, die in den letzten Zeiten der Rmer immer mehr berhand nahm, vermochte auch die Kirche nicht Einhalt zu thun, vielmehr wirkte der Mangel an thatkrftigem Sinn auch auf die Auf-fassung des Christenthums ein. Weltentsagung und Beschaulichkeit galten bei den Neuplatonikern wie bei den Christen fr die hchste Tugend. Schulbil-dung wurde noch immer hoch geachtet, und die athenische Sophistik wurde selbst von den christlichen Kaisern fr unentbehrlich zur Betreibung der Staats geschste gehalten, doch gestaltete sich auch die gestimmte Gelehrsamkeit zu einem thatlosen Grbeln. In der christlichen Kirche wurden Glaubensstreitig-leiten das Wichtigste; christlicher Verfolgungseifer und kleinliche Sinnesart zerstrten die schnsten Denkmler der alten Kunst und trennten die Kirche selbst in feindliche Parteien Arianer und Katholiken. Doch hat die Kirche auch selbst in ihrer verderbten Gestalt sehr wohlthtig auf das sinkende Rmerreich wie auf die dasselbe zerstrenden Barbaren gewirkt. Die
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