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1. Zustände während des 30jährigen Krieges und unmittelbar nachher - S. 12

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 Ii. Kriegsleiben durch sie gemachte Schanzen und Brustwehr geftellet, wo er gemeint hat, daß dem Feind ein Abbruch beschehen möchte. Darüber hat man angefangen, Fewr auf einander geben, die groben Stucf hat man loß gehen lassen, die Fewrkugeln sind geworfen worden, und hin und här im Flecken ein grossen Schaden gethan. Die Veläger-ten haben sich auch nit versaumbt, an allen Grthen ernstlich Fewr auf sie geben und manchen schönen und stoltzen Mann erlegt, welches Zcharmützieren und Schlagen Morgens von 10 Uhren an biß gegen Abendt umb 6 Uhren gewehrt hat. Die Bauren haben sich allweil mannhaft dem Feind widersetzt und ein Succurs oerhofft. Sie feind auch der Kirchen zuogeloffen, die Glocken angezogen, etlich Stund Sturm gelitten, ob doch von der Uachbaurschaft ihnen in ihren gröften Txööten möchte zuo hilf kommen. Aber nichts erfolgt, sonder gantz und gar verlassen. Interim hat der Feind eingebrochen, die Schantzen uberftigen willens, die Bauren anzuogreifen. Aber da sie gesehen, daß sie Übermannet, haben sie sich in das Schloß reteriert, darinn als zuovor wider starck Fewr hinauß geben. Der Feind aber hat sich nit versaumbt und mit groben Stucken in das Schloß gefpilet, ist auch ein Fewrkugel über die ander hinein geworfen worden, daß darunder üach und Mauren angefangen zuo verfallen, und von einem Capitän über das Geschütz, einem Berner mit Hamen Schnölin von Landeck, welcher so gewiß geschossen, wo er hat hin wollen, also daß die arme Belagerte im Schloß in fainem ©rth mehr sicher gewesen. Derohalben haben sie alsbald auf Mittel gedacht, wie sie mit dem Feind möchten accordieren; haben derohalben das Schießen eingeftelt und von dem Feind Gnad bewert. Nach diesem Allem hat man den Hauptmann Bichel hinein in das Schloß geschickt, daß er mit ihnen solle accordieren. Darauf alsbald auf solche weiß beschlossen worden, daß die inligende Soldaten sollen sich lassen underhalten und den Bauern allen Sicherheit und (Quartier geben. Darnach hat man die Soldaten auf ein Seiten geftellet, die Bauren aber sollen wider zuo hauß und Weib und Kind gehn, aber welche ihnen wol gefallen, auch zuo den Soldaten geftellet. Ausserhalb hat der Rheingraf (Dtto Ludwig mit allen Obersten und (Dfficier, auch mit der gantzen macht gehalten, dardurch eine lange Gassen gangen. Alsdann hat man die Bauren durchgelassen und erstlich der Vogt, welcher mit feinen Nachkommenten ein Fuoßfahl vor den Obersten gethan, da ist befohlen worden, sie sollen durchziehen. Der Vogt mit verschrockenem hertzen ist gantz durchkommen, biß zuom (End der Gassen, da ist er erschossen worden. Die Nachkommente haben solches nit vermerckt, sonder als fort geruckt, biß daß sie in die Mitten kommen und kainer mehr hat können auß-roeichen. Alsdann hat der Rheingraf den huot gewendet zuo einer Losung, da haben die gottlosen Soldaten mit ihren Spitzhämmeren und Musketen unbarmhertziglich auf die Bauren angefangen zuo zuofchlagen,
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