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1. Abriß der Geschichte des Mittelalters - S. 46

1877 - Braunschweig : Vieweg
46 Zweite Periode, von 768 bis 1095. grten Ruhm als Gelehrter rntete Avicenna (geb. bei Bokhara, t 1036), ein philosophisch gebildeter Arzt, der unter Christen wie Arabern fr das Orakel der Aristoteles und Plato" galt; als Dichter glnzte der persische Ferdnsi (f 1020) unter den Gaznaviden; Fabeln wurden den Indern (Lokman) nachgeahmt. Spter erlagen die (schiitischen) Bujiden und Gaznaviden vor der Macht der Seldschuken (eines sunnitischen Trkenstammes); diese herrschten von China bis nach Vorder-Asien, und ihre Fürsten brachten (statt der Bujiden) die Wrde des Emir al Omra, unter den Abbassiden, erb-lich an sich (1058). Auch sie nahmen die Wissenschaft, wie geordnete Staats-einrichtungen, in Schutz; ihre Macht sank alsbald durch Reichstheilungen. Gleichzeitig mit ihnen erhob sich und sank in Afrika das Reich der (schiiti-schen) Fatimiden, die von Tunis ausgingen und A e g y p t e n nebst Syrien eroberten. Die Herrschaft der das gelobte Land wechselte unter Fati-miden, Seldschuken und rohen Trkenstmmen; unter diesen Verhltnissen traten wiederholt Bedrckungen christlicher Wallfahrer ein, wodurch die Kreuzzge hervorgerufen wurden. Der Islam verknpfte die Völker Asiens und Afrika's vom indischen bis zum atlantischen Meere, wirkte unter den Negern den Menschenopfern entgegen und frderte in Europa die Wissenschaft. Der Geist der Forschung wurde, wie unter den christlichen Scholastikern, durch spitzfindige Schulstreitig-feiten (unter Sunniten und Schiiten zc.) wach erhalten. Nach den Lehren Avicenna's von Bokhara und seines Gegners Averroes von Cordova (t 1206) theilten sich die Ansichten der das Verhltni der Seele zum Leibe unter den Jslamiten wie unter den Christen. Zur Zeit der Kreuzzge stand die Bildung des Orients in vieler Hinsicht hher als die des Occidents. Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzge, von 1096 bis 1291. I. Als im Abendlande durch Kaiserthum und Papstthum eine engere Verbindung der christlichen Staaten ' und zugleich mit nationaler Gestaltung eine festere Ordnung derselben begonnen hatte, während im Orient das arabische Khalifat dem Verfall entgegen eilte, wurde durch die Angriffe verschiedener muhammedanischer Stmme auf das gelobte Land ein neues Zusammentreffen zwischen dem Orient und Oeeident herbei-gefhrt. Dieses erfolgt in den Kreuzzgen, die durch ihre Folgen eine gnzliche Umgestaltung der mittelalterlichen Verhltnisse vorbereiten. Das Papstthum und Kaiserthnm gelangen unter diesen Religionskmpfen auf den Gipfel der Macht, doch tritt zwischen beiden ein Kampf ein, in welchem das Kaiserthum unterliegt.
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