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1. Hilfsbuch für den ersten Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 43

1889 - Breslau : Goerlich
43 ---- hängten sie ihn am Galgen auf. Oft führten die Ritter unter einander oder mit den Städten Krieg; dabei wurden auch zahlreiche Einwohner getötet, viele Häuser verbrannt und die Felder verwüstet. Im Jahre 1356 wurde Brandenburg ein Kurfürstentum. Kurfürst heißt soviel als Wahlfürst. In Deutschland gab es sieben solcher Kurfürsten. Sie hatten das Recht, bei Erledigung des Thrones den deutschen Kaiser zu wählen. Der Kurfürst von Brandenburg trug bei der feierlichen Krönung dem Kaiser das Reichszepter voraus; bei feierlichen Mahlzeiten reichte er ihm das silberne Handbecken und das Handtuch. Der Kurfürst von Brandenburg war einer der bedeutendsten Fürsten in Deutschland. , Ii. Wrandenöurg unter den Kohenzossern. a. Kriedrich I. (1415—1440). Südlich von Hechingen liegt der Zollerberg, der etwa 1000 m hoch ist. Auf dem Gipfel dieses Berges befindet sich die Burg Zollern. Hier wohnte seit alter Zeit das Geschlecht der Hohen;oltern. Sie wurden später Verwalter der großen kaiserlichen Güter, die bei Nürnberg lagen, und führten den Titel Burggrafen von Nürnberg. Einer der Burggrafen von Nürnberg, Namens Friedrich Vi., hatte dem Kaiser viele wichtige Dienste geleistet. Zum Danke dafür ernannte ihn der Kaiser erst zum Statthalter, daun zum Kurfürsten von Brandenburg. Friedrich Vi. nannte sich als Kurfürst Friedrich I. und ist der erste Kürst aus dem Hause Hohenzoltern, das seit 1415 ohne Unterbrechung in Brandenburg und Preußen regiert. Friedrich I. war ein kluger und tapferer Fürst. Er war hoch gebildet und sprach mehrere Sprachen; daher hatte er ein großes Ansehen unter den deutschen Fürsten. Gegen seine friedlichen Unterthanen war er liebevoll und freundlich, gegen Missethäter aber war er sehr streng. Zuerst bekämpfte er die Raubritter. Diesen war es nicht lieb, daß sie einen kräftigen Oberherrn erhalten sollten, daher wollten sie dem Kurfürsten nicht gehorchen. Sie glaubten, daß sie auf ihren starken und festen Burgen vor ihm sicher seien. Aber Friedrich besaß eine große Kanone, die „faule Grete" genannt. Mit dieser schoß er die stärksten Mauern in Trümmer. Sehr viele Raubritter wurden in diesen Kämpfen getötet oder gefangen genommen; manchen gelang es zu entfliehen. Bald herrschte wieder Ruhe und Ordnung im Lande. b. Friedrich Ii. (1440 —1470). Wie Friedrich I. den Adel gebändigt hatte, so hielt Friedrich Ii. die Städte im Zaum. Diese waren damals reich und mächtig und fügten sich den Anordnungen des Kurfürsten ungern oder gar nicht. Besonders versagte ihm die Stadt Berlin (mit ihrer Schwesterstadt Kölln) den Gehorsam. Friedrich Ii. aber besetzte die Stadt und baute eine Burg in Berlin; die ungehorsamen Bürger verloren ihre Güter oder wurden aus der Stadt verwiesen. Seit jener Zeit ist Berlin die Hauptstabt des Landes und gewöhnlich der Sitz des Lanbesherrn. c. Albrecht Achilles (1470—1486) traf die wichtige Bestimmung, daß beim Tode des Kurfürsten der älteste Prinz das ganze Land ungeteilt erhalten solle. Daburch würde verhinbert, daß das Kurfürstentum in viele kleine Besitzungen zersplittert würde, die zuletzt zu schwach gegen mächtigere Fürsten gewesen wären. d. Joachim I. (1499—1535) war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Daher glaubten die Raubritter, daß sie jetzt ungestraft ihr Wesen treiben könnten. Sie fielen die Wanberer vor den Thoren von Berlin an.
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