Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 48

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. zu; namentlich hielten die Städte treu zu ihm. Zwischen König und Gegenkönig entbrannte ein wütender Bürgerkrieg, der den Süden wie 1080 den Norden des Reiches verheerte. Im Jahre 1080 wurde zwar König Heinrich an der Elster unweit Merseburgs^) geschlagen, aber dem Gegenkönige wurde die meineidige Rechte abgehauen, und er starb an der Wunde. Sein Tod galt vielen als ein Gottesgericht und führte dem Könige neue Anhänger zu. Nun konnte Heinrich nach Italien ziehen, um an dem Papste, der den Bann gegen ihn erneuert hatte, Rache zu nehmen. Die Leostadt-) wurde von den deutschen Kriegern erstürmt und ein anderer Papst, Clemens Iii., eingesetzt, aus dessen Hand Heinrich die römische Kaiserkrone empfing. Gregor Vii. hatte sich nach der Engelsburg zurückgezogen, wo er von Heinrich belagert wurde, bis der Normannenherzog Robert Guiskard mit einem großen Heere zu seiner Befreiung heranzog. Heinrich räumte nun Rom, aber die Normannen plünderten die Stadt, weshalb Gregor Vii., seines Lebens nicht mehr sicher, die Stadt verlassen mußte. Er ist zu 1085 Salerno3) im Jahre 1085 gestorben in der Überzeugung, völlig recht gehandelt zu haben. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung." Kaiser Heinrich und seine Söhne. In Deutschland hatten die Fürsten zwar einen neuen Gegenkönig gewählt, den Grasen Hermann von Luxemburg; aber seine Partei konnte nicht den Sieg gewinnen, so daß er zuletzt die Krone freiwillig niederlegte. Kräftig vertrat des Kaisers Sache sein Schwiegersohn Friedrich von Staufen, dem Heinrich das Herzogtum Schwaben verliehen hatte. Aber der Haß der Päpste und ihrer Anhänger gegen den Kaiser ruhte nicht. Sie überredeten den jugendlichen Konrad, den ältesten Sohn des Kaisers, von dem gebannten Vater abzufallen. Konrad wurde zwar in Italien zunr Könige gekrönt, starb aber bald machtlos. Nicht lange daraus ließ sich auch des Kaisers zweiter Sohn Heinrich zur Empörung gegen den Vater verleiten. Auf des Kaisers Seite standen auch jetzt wieder die Städte. Da der Sohn die Entscheidung der Waffen scheute, wußte er den Vater durch listige Verstellung zur Entlassung seines Heeres zu bewegen, geleitete ihn jedoch nicht aus den Reichstag nach Mainz, wie er versprochen hatte, sondern nahm ihn unterwegs gefangen und hielt ihn in harter Gefangenschaft, bis er der Krone entsagte. Nach einiger Zeit aber entwich der Kaiser wieder und fand zuerst bei den Bürgern von 1) Merseburg liegt an der Saale, oberhalb der Einmündung der Elster. 2) Leostadt hieß der auf dein rechten Tiberufer gelegene Stadtteil Roms. 3) Salerno liegt südöstlich von Neapel an der Küste.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer