Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 52

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
52 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Der erste Kreuzzug. Ehe noch die Fürsten mit den Rüstungen zum Zuge fertig waren, machten sich untergeordnete Scharen schlecht bewaffneter Leute unter Führung Peters von Amiens, eines Ritters Walter von Habenichts und anderer nach Konstantinopel auf den Weg. Viele von ihnen kamen infolge eigener Zügellosigkeit und mangelnder Verpflegung mit; der Rest wurde bis auf wenige, zu denen Peter von Amiens gehörte, von den Türken in Kleinasien niedergemacht. Im Frühjahr 1096 brach das große Kreuzheer, gegen 300000 Menschen, auf und zog auf verschiedenen Wegen nach Konstantinopel. An der Spitze desselben stand der päpstliche Legat (Bevollmächtigte), der Bischos Adhemar von Pup1); die hervorragendsten weltlichen Fürsten waren Gottfried von Bouillon und sein Bruder Balduin, Robert von Flandern, Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Boemund von Tarent, ein Sohn, und Tankred, ein Schwestersohn Robert Guiskards. Die Griechen setzten die Kreuzfahrer nach Kleinasien über. Nach längerer Belagerung fiel Nicäa-, doch ergab es sich lieber den Griechen als den Kreuzfahrern. Immer weiter südostwarts durch Kleinasien ziehend, schlug das Kreuzheer die Türken bei Donjläuiu-) und gelangte endlich nach Syrien. Während Balduin die Stadt Edessa am obern Euphrat in Besitz nahm und sich hier eine Herrschaft gründete, belagerte das Hauptheer Antiochia am Orontes. Antiochia fiel nach längerer Belagerung und wurde dem Normannen Boemund übergeben, dem man vornehmlich die Einnahme der Stadt zu verdanken hatte. Nur noch 20000 Mann stark war das Kreuzheer, als es vor Jerusalem anlangte. Die heilige Stadt wurde nach sechswöchentlicher Belagerung und zweitägiger Be-1099 rennung an: 15. Juli 1099 erstürmt; die ganze Besatzung und Bevölkerung wurde hin gewürgt. Gottfried von Bouillon erhielt die Herrschaft über Jerusalem; er nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Erst seine Nachfolger, deren erster sein Bruder Balduin wurde, führten den Titel Könige von Jerusalem. Die Fürsten von Edessa, von Antiochia und andere wurden Vasallen der Könige von Jerusalem. So wurde mitten unter den Mohammedanern ein christliches Reich nach abendländischem Muster gegründet; doch konnte sich dasselbe unter den Angriffen der Türken und Araber nur durch fortdauernden Zuzug aus dem Abendlande behaupten. Insbesondere machten sich die geistlichen Ritterorden den Kamps gegen die Ungläubigen zur Pflicht. Solcher Orden entstanden im 12. Jahrhundert drei: der Johanniterorden, der Templerorden und der Deutsche Ritterorden, von denen der letzte später eine ganz besonders hohe Bedeutung gewonnen hat. 1) Puy liegt an der ob ent Loire, nahe ihrer Quelle. 2) Nicäa liegt südöstlich von der Propontis, weiter südöstlich Doryläum.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer