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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 60

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
60 dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. V , ^nnocenz Iii., 1198 — 1216, war nächst Gregor Vii. der bedeutendste unter den Päpsten. Unter ihm kam Gregors Plan den Papst zu Rom zum Herrn über alle Könige und Fürsten der Christenheit zu machen^ seiner Ausführung am nächsten. Die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Johann ohne Land von England zwang ex, sich seinem Willen zu fügen. Fürsten und Könige trugen ihre Reiche von ihm zu Lehen. Nur sein Versuch zur Rückeroberung Jerusalems durch französische Ritter mißlang, denn der 4. Kreuzzug (1202 — 1204) richtete sich durch den Einfluß des Dogen Dandolo von Venedig nicht gegen Jerusalem, sondern gegen Konstantinopel und bewirkte so die Errichtung des lateinischen Kaisertums und einen großen Machtzuwachs Venedigs. Als Otto Iv. dem Papste zu trotzen fortfuhr, that dieser ihn in den Bann und sandte den jungen Friedrich nach Deutschland. Die ?yoige war ein allgemeiner Abfall der staufischen Partei, und Friedrich gewann bald die allgemeine Anerkennung. Otto Iv. starb von allen verlassen, auf der Larzburg. 5. Friedrich Ii. 1215 — 1250. . Friedrichs Ii. Stellung zu den Päpsten. Um eine dauernde 'veremigung Siciliens mit dem Reiche zu verhindern, hatte Jnnoeenz Iii. stch von Friedrich vor seiner Thronbesteigung das Versprechen geben lassen, zu Gunsten seines ältesten Sohnes Heinrich auf das Normannenreich zu verzichten. Außerdem hatte Friedrich einen Kreuzzug geloben müssen. Aber entgegen seinem Versprechen ließ er gerade Heinrich in Deutschland zum Könige wählen, um die Verbindung Neapels und Siciliens mit dem Reiche festzuhalten. Der folgende nachgiebige Papst Honorius Iii. krönte ihn gleichwohl zum Kaiser. ®en Kreuzzug schob Friedrich trotz der Ermahnungen des Papstes von Jahr zu Jahr hinaus, da er nicht wagen durfte, Italien und Deutschland auf längere Zeit zu verlassen. Als aber im Jahre 1227 der kraftvolle Gregor Ix. den päpstlichen Stuhl bestiegen hatte und ihn mit dem Banne bedrohte, schiffte er sich in einem apulischen Hafen nach fctjricn ein, kehrte jedoch wegen einer im Heere ausgebrochenen beuche wieder zurück. Der eifrige Papst sprach sofort über ihn den angedrohten Bann aus. -irotz desselben ging Friedrich im folgenden Jahre nach Palästina. Dort schloß er mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag, nach welchem den Christen außer dem Küstenstriche von Joppe bis Beirut auch Jerusalem selbst nebst Bethlehem und Nazareth1) abgetreten wurde; bafür wurde den Mohammedanern der Zutritt zu der von ihnen besonders verehrten großen Moschee 1) Bethlehem südlich von Jerusalem; Nazareth am Tabor, westlich vom See Genezareth.
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