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1. Geschichte - S. 24

1898 - Gießen : Roth
24 Bilder aus der alten Geschichte. Nachfolgern erlangte das römische Reich seine größte Ausdehnung. Es umfaßte die schönsten Länder dreier Weltteile und erstreckte sich vom atlantischen Ozean bis zum Euphrat, von der Donau bis zur Sahara und dem oberen Nil. An Stelle der verheerenden Bürgerkriege waren Ordnung und Sicherheit getreten. Die Stadt Rom wurde vergrößert und mit herrlichen Bauwerken geschmückt. Die Dichtkunst blühte (Vergil, Ovid, Horaz u. a.) und die Wissenschaften fanden eifrige Pflege. Man nannte deshalb die Zeit des Augustus das goldene Zeitalter. Aber die alten Tugenden waren geschwunden. Aller äußere Glanz konnte das innere Verderben nicht aufhalten. Abscheuliche Laster herrschten in allen Ständen. Auch unter Augustus hörten die auswärtigen Kriege nicht aus. Sein Stiefsohn Drusus hatte längs des Rheines eine Reihe von Kastellen angelegt, war dann über den Strom gegangen und bis zur Weser und Elbe vorgedrungen. Die Schlacht im Teutoburger Walde (9 rt. Chr.) setzte dem ferneren Vordringen der Römer in Deutschland ein Ziel. Das wichtigste Ereignis unter der Regierung des Kaisers Augustus ist die Geburt Jesu Christi, des Weltheilandes, in dem Städtchen Bethleh em. Die unmittelbaren Nachfolger Oktavians waren grausame Tyrannen, von denen keiner eines natürlichen Todes starb. Casus Cäsar, mit dem Beinamen Caligula, war sogar wahnsinnig. Anders wäre sein Wunsch: „O, daß doch das ganze römische Volk nur einen Hals hätte, damit es leichter hinzurichten wäre!" kaum zu verstehen. Er erhob sein Pserd zur Würde eines Konsuls und beanspruchte für sich göttliche Ehren. Christenverfolgungen. Kaiser Nero war der schrecklichste von allen. Ertötete seine eigene Mutter, seine Gattin, seinen Lehrer Seueca und Tausende der angesehensten Bürger. Um sich den Anblick einer brennenden Stadt zu verschaffen, ließ er Rom an mehreren Enden anzünden und ergötzte sich kindisch an dem ungeheuren Flammenmeer. Als das Volk über solche Frevel laut murrte, bezeichnete Nero die harmlosen Christen als Urheber und verfolgte sie mit entsetzlicher Grausamkeit. Man zerriß sie mit glühenden Zangen, enthauptete und kreuzigte sie, nähte sie in Tierfelle und warf sie den reißenden Tieren vor. Einige wurden mit Pech und Schwefel bestrichen, an Pfähle gebunden und in die kaiserlichen Gärten gestellt, um als Fackeln die dunkle Nacht zu erleuchten. Auf einem prächtigen Wagen fuhr dann Nero ein ihnen vorüber und weidete sich an den Cualen der Unglücklichen. Auch die Apostel Petrus und Paulus sollen unter diesem Tyrannen den Märtyrertod erlitten habxn. Seine Würde vergaß er so sehr, daß er als Sänger und Wettkämpfer Griechenland durchzog und sich Beifall und reiche Ehrengeschenke erzwang. Endlich wurde das Volk die Herrschaft des wahnsinnigen Tyrannen müde. Überall brachen Empörungen aus. Nero floh deshalb aus Rom. In seiner Todesangst ließ er sich durch einen Freigelassenen töten, indem er ausrief: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" (68). Unter Vespasian kam eine bessere Zeit. Doch wurden auch unter ihm die Christen noch immer unmenschlich verfolgt. Von den unter feiner Regierung geführten Kriegen ist besonders wichtig der gegen die Juden. Schon unter Nero hatten diese sich empört, waren aber von Vespasian, der damals noch Feldherr war, bis aus die Stadt Jerusalem unterworfen worden. Nach seiner Erhebung zur Kaiserwürde überließ Vespasian die Vollendung des Werkes seinem Sohne Titus. Trotz schrecklicher Hungersnot wiesen die Belagerten die von Titus ihnen angebotene Gnabe zurück. So würde Jerusalem erobert und samt dem Tempel zerstört (70 n. Chr.). Über eine Million Juben waren durch Hunger, Schwert itnb Seuchen umgekommen, der Rest würde in alle Welt zerstreut.
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