Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte - S. 38

1898 - Gießen : Roth
38 Bilder aus der deutschen Geschichte. standen den Bischöfen an Rang gleich, die Äbtissinnen re. unterstanden den Bischöfen ihres Sprengels. Die Mönche waren zu einem frommen, sittenstrengen Leben, zur Handarbeit, zur Pflege der Hilflosen und Kranken und zum Unterricht der Jugend verpflichtet. Viele Klöster, wie das in ei. Gallen und das auf der Insel Reichenau im Zeller See, waren lange Zeit Pflegestätten der Wissenschaft und Kunst. Die Klöster trugen sehr viel zur Ausbreitung und Befestigung des Christentums bei. Wo sie entstanden, schwanden die Wüsteneien, die Wälder wurden gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet, der Ackerbau und die Tierzucht gefördert. Da mit den Klöstern regelmäßig Schulen verbunden waren, so förderten sie die Bildung und trugen viel zur Besserung der Sitten und Vermehrung des Wohlstandes bei. Die Karolinger. 8. Karl der Krohe (768 — 814). Karls Regierungsantritt. König Pipm hatte schon bei Lebzeiten seine beiden Söhne Karl und Karlmann zu Königen der Franken ernennen und salben lassen. Nach des Vaters Tode regierte Karl im Norden und Karlmann im Süden. Karl-mann starb 771 und Karl wurde nach dem Willen der fränkischen Großen alleiniger Herrscher des Frankenreiches. Karlmanns Witwe floh mit ihren unmündigen Kindern nach Oberitalien zu ihrem Vater, dem Longobarden-könig Desiderius. Karl, der mit Recht den Beinamen der Große führt, ist einer jener außerordentlichen Menschen, die unsere Bewunderung erregen und deren Fehler und Schwächen inan bei ihren überwiegenden Verdiensten gern vergißt. Ausgezeichnet als Krieger, Herrscher und Mensch faßte er zuerst den großen Gedanken, die deutschen Völkerschaften zu vereinen und durch das Christentum einer höheren Kultur entgegenzuführen. Dieses eine Ziel behielt er bei allen seinen Unternehmungen im Auge. Kriege mit den Sachsen. Neben den Franken waren die tapferen Sachsen der kräftigste deutsche Volksstamm. Ihr Gebiet erstreckte sich vom heutigen Holstein bis zum Rheine, und sie schieden sich in die Westfalen, Engern und Ostfalen. Sie waren Heiden und hielten fest an ihren altgermanischen Einrichtungen. Durch Fehde- und Raubzüge, die sie in das fränkische Gebiet unternahmen, hatten sie den Franken häufig Anlaß zum Kriege gegeben. Deshalb veranlaßte Karl aus dem ersten Reichstag, den er als Alleinherrscher in Worms hielt (772), den Beschluß, die Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Bei dem hartnäckigen Widerstand der Sachsen und der häusig notwendigen Anwesenheit Karls in anderen Teilen seines ausgedehnten Reiches dauerte es aber volle 30 Jahre, bis das Ziel erreicht war. Gleich auf seinem ersten Zuge nach Sachsen eroberte Karl die feste Er es bürg (an der Dieme!) und zerstörte das Nationalheiligtum der Sachsen, die Jrmiusul. Dies war ein riesenhafter Baum, der nach dem Glauben des Volkes das Weltall trug. Zwar wurde Friede geschlossen, doch folgten immer wieder neue Erhebungen, die mit Waffengewalt unterdrückt werden mußten. Endlich hatten die Sachsen sich der Notwendigkeit gefügt, und ihr Heerbann wurde gegen die Slaven im Osten aufgeboten. Da wurde mitten im Frieden, auf Anstiften Wittekinds, beim Süntel ein fränkischer Heerhaufen überfallen und niedergemacht. Zur Strafe ließ Karl — nur dem Gefühl der Rache folgend — bei Verden an der Aller 4500 Sachsen enthaupten (782). Ein allgemeiner Aufstand war die Folge. Das Kriegsglück entschied indes gegen die Sachsen. Sie erlitten an der Hase eine entscheidende Niederlage. Da gelobten ihre Herzöge Wittefind und Albion Unterwerfung, versprachen die Ausbreitung des Christen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer