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1. Geschichte - S. 42

1898 - Gießen : Roth
42 Bilder aus der deutschen Geschichte. Sachsen, einen Mann von großer Weisheit. Dieser lehnte jedoch unter Hinweis auf sein hohes Alter die ihm zugedachte Ehre ab und lenkte die Aufmerksamkeit auf den Frankenherzog Konrad, der wegen seines ritterlichen Sinnes und seiner Leutseligkeit allgemein beliebt war. Dieser wurde hierauf einhellig gewählt. Konrads Regierung. Die Aufgaben, welche des neuen Königs harrten, waren sehr schwierig. Die Fürsten hatten den Niedergang des königlichen Ansehens benutzt, um ihre Macht zu vermehren und sich von der Reichsgewalt unabhängig zu machen. Der König bemühte sich nun, das Ansehen des Reichsoberhauptes wieder herzustellen, und verlangte von den Fürsten Gehorsam. Aber er begegnete überall einem unbeugsamen Widerstand. Als er von dem Sachsenherzog Heinrich, der allzumächtig geworden war, die Rückgabe eines Teils seiner Reichslehen verlangte, griff dieser zu den Waffen und behauptete sich gegen den König. Lothringen wieder zu dem Reiche zurückzuführen, gelang ebensowenig. Der König mußte sich damit begnügen, in zwei Kriegszügen das Elsaß wieder erlangt zu haben. Selbst gegen seinen eigenen Stiefsohn, den Bayernherzog Arnulf, mußte er zu Feld ziehen. Diese inneren Kämpfe hinderten Konrad, den äußeren Feinden mit dem nötigen Nachdruck begegnen zu können. Von Jahr zu Jahr wiederholten deshalb die Ungarn und die Normannen ihre plündernden Einfälle. Nach siebenjährigen ständigen Kämpfen hatte Konrad trotz seiner guten Absichten noch nicht einen nennenswerten Erfolg errungen. Dies brach seine Kraft vor der Zeit. Als er seinen Tod herannahen fühlte, ließ er seinen Bruder Eberhärt) und die Großen des Reichs an sein Bett treten und beschwor sie, dasür Sorge zu tragen, daß sein Gegner, der thatkräftige Herzog Heinrich von Sachsen, zum König erwählt werde. Eberhard hielt sein Versprechen. Großmütig verzichtete er auf das Königtum und überbrachte nach seines Bruders Ableben die Zeichen der königlichen Würde: Krone, Zepter, Schwert und Mantel an Heinrich von Sachsen. Kurze Zeit daraus wurde Heinrich in Fritzlar von den Sachsen und Franken als König anerkannt. Die scichfischen Kcrifer. 10. Heinrich I. (919 — 986). Ter Finkler. Die Sage erzählt, daß Heinrich, als Herzog Eberhard mit den Großen des Reiches vor ihm erschien, um die Botschaft seines Bruders auszurichten, bei Quedlinburg im Harz mit Finkenfang beschäftigt gewesen sei. Daher führt er in der Geschichte den Namen der Finkler. Bei Fritzlar hatten ihn nur die Sachsen und Franken als König anerkannt. Durch Klugheit und freundliches Entgegenkommen gewann er jedoch nach kurzer Zeit auch die Herzöge von Schwaben und Bayern. Sie erkannten ihn als König an und begnügten sich als dessen Lehensträger mit der herzoglichen Würde. Später brachte er auch Lothringen wieder an das Reich. Die von dem Erzbischof von Mainz ihm angebotene Salbung lehnte er ab, nannte sich aber „König von Gottes Gnaden". Im Gegensatz zu seinem Vorgänger gebrauchte Heinrich seine Macht mit Weisheit und großer Mäßigung. Nicht die Unterwerfung der deutschen Stämme unter das Machtgebot eines Einzigen war sein Streben. Er begnügte sich vielmehr damit, daß die Herzöge ihm Treue und Heer-solge gelobten, ließ aber jedem Stamm in der Ordnung seiner eigenen Angelegenheiten volle Selbständigkeit. Er wollte im Lande der höchste Richter, der oberste Heerführer sein, die letzte Zuflucht der Bedrängten, ein Schirmherr der Kirche und der Beschützer der Grenzen gegen die ein- Heinrich i dringenden Feinde.
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