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1. Geschichte - S. 56

1898 - Gießen : Roth
56 Bilder aus der deutschen Geschichte. Aus der Heimkehr hinderten italienische Wegelagerer den Zug des Kaisers, indem sie m einem Engpaß von einem festen Schlosse aus Felsen und Steine auf die unten Vorüberziehenden herabrollen ließen. Mit 200 Bewaffneten erstieg nun Otto von Lvrttelsbach die steile Felswand, eroberte das Felsennest und rettete so den Kaiser aus großer Verlegenheit. Kaum hatte Friedrich das Land verlassen, als Mailand die Stadt Tortona wieder aufbaute und die Anhänger des Kaisers bedrängte. Aufs neue zog Friedrich dahin, um die Ordnung herzustellen. Auch jetzt noch trotzte Mailand, wurde aber nach vierwöchiger Belagerung erobert. Die Bewohner mußten Gehorsam geloben, Geiseln stellen und einen kaiserlichen Beamten in ihre Mauern aufnehmen. Auf einem Reichstag wurden sodann unter Anwesenheit der Vertreter der lombardischen Städte die kaiserlichen Rechte, die Zölle und Steuern festgesetzt. Kaum aber hatte Friedrich den Rucken gekehrt, als Mailand sich zum drittenmal empörte. Man verjagte den kaiserlichen Beamten und verweigerte die Steuern. Durch Papst Alexander Iii., den Friedrich nicht anerkannt hatte, wurden die Mailänder in ihrem Widerstand bestärkt. Da schwur der Kaiser, nicht eher wieder die Krone aufs fiaupt zu fetzen, bis Mailand zerstört fei. Zwei Jahre verteidigte die Stadt sich mit seltener Hartnäckigkeit. (Endlich wurde sie erobert und gänzlich zerstört (1162). Die Bewohner mußten sich anderswo ansiedeln. Aber damit war der Widerstand der italienischen Städte noch nicht gebrochen. Auf Anstiften des Papstes vereinigten sie sich immer wieder und zwangen den Kaiser zu wiederholten Zügen. Heinrich der Löwe. Trotz des Verbotes des Kaisers hatten die Italiener Mailand wieder ausgebaut und zu Ehren des Papstes Alexander die feste Stadt Alessandria gegründet. Mit Heeresmacht zog deshalb Friedrich zum fiinftenmal nach Italien, um die Aufrührer zu züchtigen. Da geschah etwas Unerhörtes! Heinrich der Löwe verweigerte feinem Kriegsherrn unter nichtigen Vorwänden die Heerfolge, obgleich ihn der Kaiser fußfällig darum bat! Infolgedessen erlitt dieser eine schwere Niederlage bei Legnano (1176). Nun war Friedrich gezwungen, sich mit dem Papste zu versöhnen und mit den lombardischen Städten einen Waffenstillstand zu schließen, der endlich zum Frieden führte. Der Kaiser erwies dem Papste die herkömmlichen Ehrenbezeugungen und bestätigte den Städten ihre Freiheiten. Dafür erkannten diese ihn als ihren Oberherrn an. Heinrich der Löwe wurde jetzt zur Verantwortung vorgeladen und, da er auf wiederholte Mahnung nicht erschien, in die Reichsacht erklärt.' Dadurch ging er feiner Herzogtümer verlustig. _ Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute daselbst herrschen, Sachsen wurde zerstückelt. Tapfer widerstand Heinrich feinen Gegnern, mußte aber, als der Kaiser selber die Waffen gegen ihn ergriff, in Erfurt fußfällig um Gnade bitten. Er behielt seine Hausgüter Braunschweig und Lüneburg, wurde aber auf drei Jahre aus Deutschland verbannt, die er in England zubrachte. Friedrich Rotbarts Ende. Jetzt stand Friedrich auf dem Gipfel feiner Macht. Uni feine beiden Söhne Heinrich und Friedrich zu Rittern schlagen zu lassen, berief er eine glänzende Fürstenversammlung nach Mainz (1184). Mehr als 40000 Fürsten, Ritter und Edle waren zur Verherrlichung des Festes erschienen. Neben dem altertümlichen Mainz entstand eine Stadt von Zelten. In großen Hallen wurden unermeßliche Vorräte an Speisen und Getränken zur Bewirtung der Gäste aufgespeichert. Kaiser und Kaiserin erschienen in voller Pracht, geschmückt mit Kronen beim Hochamt; der älteste Sohn, Heinrich, trug die deutsche Königskrone. In glänzenden Waffenfpielen erprobten die Ritter ihre Kraft und Gewandtheit. Selbst -der greife Kaiser ritt in die Schranken, um zu zeigen, daß fein Auge noch hell, fein Arm stark fei. — Glänzend lag die Zukunft vor den Blicken des gewaltigen Herrschers. Zu ui sechsten- und letztenmal rüstete er sich jetzt zur Fahrt nach Italien, aber nicht mit Heeresmacht, sondern mit kleinem, auserwähltem Gefolge. Sein Weg nach Mailand glich einem Triumphzug. Mit ausgesuchter Pracht feierte er hier das Hoch-zeitsfest feines ältesten Sohnes Heinrich Vi. mit Konstantia, der Erbin von Neapel und
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