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1. Geschichte - S. 68

1898 - Gießen : Roth
68 Bilder aus der deutschen Geschichte. Die österreichischen Kaiser. 24. Ausgang deswittetalters. Maximiliani. (1493-1519). Maximilians Vater, Friedrich Iii. (1439-1493), war ein schwacher und unentschlossener Mann, dem trotz seiner 53 jährigen Regierung wenig Gutes nachzurühmen ist. Um sein Stammland Aargau wieder zu erlangen, ries er den König von Frankreich um Hilfe an. Dieser überließ ihm 50000 Mann Mietstruppen, die schon in der ersten Schlacht von 1600 Schweizern so heldenkühn angegriffen wurden daß sie von ihrem Vorhaben abstanden. Er kam selbst nicht aus seiner Gleichgiltigkeit heraus, als die Türken nach Europa vordrangen, Konstantinopel nach tapferer Ver-teidiguug eroberten und dem oströmischen Kaisertum ein Ende bereiteten. Ja, er ließ es-geschehen, daß die Ungarn und Böhmen sich eigene Könige erwählten. Indes Fürsten, Ritter und Städte sich befehdeten und das Faustrecht wieder auflebte, las er gelehrte Bücher, guckte nach den Sternen und forschte nach dem Stein der Weisen. Er heißt deshalb mit Recht „des heiligen römischen Reichs Schlafmütze". - - In Maximilian I. erhielt das zerrüttete Deutschland wieder einen kräftigeren Regenten. Er war ein edler, tapferer und mutiger Fürst. Wegen seiner Körperschönheit, Stärke und Gewandtheit, sowie wegen seines ritterlichen Sinnes wird er auch der „letzte Ritter" genannt. Doch brachte ihn seine Liebe zu Turnieren, gefahrvollen Jagden und anderen Abenteuern nicht selten in Lebensgefahr. Auch fehlten ihm für die schwierigen Ausgaben der Regierung Staatsklugheit, Ernst und Ausdauer. In seinen kriegerischen Unternehmungen hatte er selteu Glück, weil er gewöhnlich seine Feinde unterschätzte. Doch legte er den Grund zu einem Glanze und einer Macht des Hauses-Habsburg, wie keiner seiner Vorgänger. Durch Maximilian I. seine Heirat mit Maria von Burgund,. der einzigen Tochter Karls des Kühnen, erwarb er fast dessen sämtliche Länder, namentlich aber die durch Handel und Gewerbe blühenden Niederlande. Sein Sohn Philipp wurde durch Heirat der Erbe Spaniens, auch sicherte Maximilian durch Verheiratung feiner Enkel seinem Haufe die Kronen von Ungarn und Böhmen. xk Nefliernnft Maximilians brachte dem Reiche manche wohlthätige Einrichtung. öd richtete er aus dem Reichstag zu Worms (1495) den ewigen L and -frieden aus. Wer ihn brach, kam in Acht und Baun. Zur Aufrechthaltung des Landfriedens wurde das Reich in zehn Kreise geteilt, deren jedem ein Kreisoberster vorstand, der mit der nötigen Macht ausgestattet war, uni Übertreter zur Rechenschaft ziehen zu können. Um die Streitigkeiten der Fürsten untereinander zu schlichten, wurde ein Reichskammergericht eingerichtet, das in verschiedenen Städten, zuletzt in Wetzlar seinen Sitz hatte. Zur Unterhaltung dieses Gerichts und eines Reichsheers wurde eine Reichssteuer, der „gemeine Pfennig", eingerichtet, doch kam diese Einrichtung nicht zur Durchführung. Mit Genehmigung Maximilians gründete der Graf ödn -ihurn und Taxis die erste Post, die von Wien nach Brüssel ging. Dieser ersten Post folgten bald mehrere in verschiedenen Reichslanden. Sie trugen nicht wenig zur Entwicklung und Hebung des Verkehrswesens bei. Unter der Regierung Maximilians nahm auch die Reformation ihren Anfang. 25. Die Landsknechte. Söldnerscharen des ausgehenden Mittelalters waren in ihrer Zügellosigkeit und Wildheit ein Schrecken des schutzlosen Landvolks. Verschiedene Reichstage faßten Beschlüsse gegen dieses Unwesen, die aber nicht zur Ausführung kamen.
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