Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte - S. 93

1898 - Gießen : Roth
Wendung zum Bessern. 93 fechten drang Napoleon bis Wien vor. Zwar hinderte ihn Erzherzog Karl in der zweitägigen Schlacht bei Aspern an dem Übergang über die Donau und erschütterte damit den Glauben au Napoleons Uuüberwiudlichkeit; aber schon nach wenigen Wochen erzwang dieser dnrch die furchtbare Schlacht von Wagram^den Frieden von Wien. Österreich mußte Salzburg und das Jnnviertel an Bayern und Jllyrien an Frankreich abtreten. Aefreiungs versuche. Vergeblich hatten die Tiroler unter Andreas Hoser, Joseph Speckbacher u. 2, mit unvergleichlichem Heldenmut für Österreich die Waffen ergriffen und den Feinden große Verluste beigebracht. Nach dem Frieden von Wien wurden sie von der Übermacht erdrückt. Andreas Hofer, der sich länaere Zeit in einer einsamen Hütte des Hochgebirges versteckt gehalten hatte, wurde verraten und gleich einem Verbrecher auf den Wällen der Festung Mautua erschossen. Ebensowenig glückte es dem Oberst von Dörnberg in Hessen und dem Maior Schill in Preußen, das Volk gegen seinen Unterdrücker zu entflammen. Schill mußte nach mancher kühnen Waffenthat in den Mauern von Stralsund Schutz suchen und starb hier den Heldentod. Elf seiner Genossen wurden gefangen genommen und in Wesel erschossen. Herzog Wilhelm von Braunschweig kämpfte mit seinen schwarzen Husaren auf eigene Faust gegen den überlegenen Feind, nutzte aber schließlich nach England entweichen. Napoleon auf der Höhe seiner Macht. Napoleon schien unüberwindlich zu fein. Fast alle Fürsten Europas beugten sich feiner Gewalt. Um seinem Throne den höchsten Glanz zu verleihen, ließ er sich durch den Papst von seiner ersten Gemahlin scheiden und heiratete Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz von Österreich. Seinem im folgenden Jahre geborenen Sohn legte er den Titel „König von Rom" bei. Nur England hatte der Mächtige nicht zu besiegen vermocht. Dieses hatte viel-niehr die französische Flotte bei Trafalgar (ein Kap im südw. Spanien) vernichtet und sämtliche französische und holländische Kolonieen weggenommen. Um England recht empfindlich zu treffen, führte Napoleon eine vollständige Handelssperre ein. Kein englisches Schiff durfte in einen Hafen des europäischen Festlandes einlaufen, keinerlei englische Waren dursten eingeführt werden. Wo man solche entdeckte, wurden sie rücksichtslos verbrannt. Um die deutschen Nordseeküsten um so sicherer dem englischen Handel verschließen zu können, wurden die Hansastädte mit ihrem Gebiet dem französischen Kaiserreich einverleibt, gleichwie Holland, dessen Krone der wohldenkende König Ludwig niedergelegt hatte, weil er seinem despotischen Bruder nicht in allem zu willen sein mochte. Selbst Rußland fügte sich eine Zeit lang dem Machtgebot Napoleons und stellte den Verkehr mit England ein. 40. Wendung zum Messern. Preußens Wiedergeburt. Um sein Land von der drückenden Einquartierungslast zu befreien, rief König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen den Freiherrn von Stein, einen echt deutschen Mann an die Spitze der Staatsverwaltung. Er war, wie der Dichter sagt, des Guten Grundstein, des Bösen Eckstein, des deutschen Volkes Edelstein. Durch äußerste Sparsamkeit aus allen Gebieten, Verkauf von Staatsdomänen, Aulehen bei begüterten Leuten :c. gelang es nach kurzer Zeit, die drückenden Kriegsschulden zu tilgen und die Franzosen zur Räumung des Landes zu veranlassen. Selbst der König und die Königin gaben ihre Schmucksachen und Prunkgeräte zur Schuldentilgung her. Nun galt es, ein für Ehre, Freiheit und Vaterland begeistertes Volk heranzubilden. Die Leibeigenschaft, in welcher der Bauer noch immer lebte, wurde aufgehoben; er wurde jetzt freier Besitzer des Bodens, der seither mit schweren Abgaben und zum Teil _ entehrenden Dienstleistungen belastet war. Durch eine zeitgemäße Städleordnnng erhielt der Bürger Anteil an der Verwaltung und kümmerte sich deshalb mehr um öffentliche Angelegenheiten als seither. Auf -charnhorst.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer