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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 23

1907 - Leipzig : Dürr
Der trojanische Krieg. 23 durch ihre Zauberlieder die vorüberfahrenden Sterblichen in den sicheren Tod zu locken pflegten, schützte er seine Gefährten durch Verkleben der Ohren mit Wachs, sich selbst durch Festbinden an dem Mastbaum des Schiffes. Dem Tode in der Meerenge zwischen den Ungeheuern Scylla und Charybdis*) entging er nur mit genauer Not. Schließlich wurde der Held, nachdem er bei einem Schiffbruch sein letztes Fahrzeug und alle Gefährten verloren hatte, an die Küste einer einsamen Insel geworfen, wo ihn die Nymphe Kalypso sieben Jahre lang festhielt. Endlich gestattete der Göttervater die Heimkehr des armen Dulders. Auf einem schwankenden Floß,") das er sich selbst gezimmert hatte, vertraute sich Odysseus abermals den trügerischen Wellen an. Noch einmal vernichtete der ihm feindliche Meeresgott sein gebrechliches Fahrzeug; doch der Held selbst erreichte glücklich das rettende Ufer der Insel Sch er io,3) das Land der gastfreundlichen Phäaken. Hilflos fand ihn die Königstochter Naufikaa am Strande und sandte ihn in die Burg zu ihrem Vater, dem edlen Alcinous. Freundlich wurde der Unglückliche ausgenommen und am folgenden Tage, reich beschenkt, auf schnellem Schiffe nach seiner heimatlichen Insel geführt. Aber die Prüfungen des Helden waren noch nicht zu Ende. Im Palaste zu Jthaka hatten sich, da man den Helden längst gestorben wähnte, zahlreiche Freier eingenistet, die nach dem Besitze der liebreizenden Gattin des Odysseus, der edlen Penelope, und nach seinen Reichtümern lüstern waren. Da Penelope, die die Hoffnung auf die Heimkehr ihres geliebten Mannes noch nicht aufgegeben hatte, sich standhaft weigerte, einen der Bewerber um ihre Hand zu erhören, so verpraßten die Zudringlichen Hab und Gut des Odysseus und verhöhnten seinen Sohn, den jugendlichen Telemach. Der Heimgekehrte mußte sich in hartem Kampfe, bei dem er an seinem mutigen Sohne und an seinen treuen Hirten tapfere Helfer fand, die Herrschaft in seinem Hause und Staate erringen. Am schlimmsten unter den von Troja zurückkehrenden Griechen erging es dem Könige Agamemnon. Während seiner langen Abwesenheit hatte sich sein Vetter Ägisthus die Gunst der Königin Klytämnestra, die ihrem Gatten wegen der Opferung der Iphigenie zürnte, zu erschleichen gewußt; sie nahm ihn zum Gemahl und übergab ihm die Herrschaft über Agamemnons Reich. Als nun der ahnungslose König von Troja zurückkehrte, eilte ihm Klytämnestra mit erheuchelter Freude entgegen und führte ihn in den Palast, wo ihm bereits ein warmes Bad bereitet war. Kaum hatte sich der König entkleidet, da brach Ägisthus aus einem Verstecke x) Meerenge von Messina, vgl. Schiller, Der Taucher. 2) Eigentlich ein Blockschiss von der Form eines Troges mit abgeschrägtem Boden. 3) Scheria, vielleicht das heutige Korfu.
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