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1. Geschichtsbilder - S. 9

1899 - Konitz : Dupont
— 9 — durchkreuzten die Gegenden nach allen Richtungen, ein wohl eingerichtetes Postwesen diente dem Kaufmanne und den Behörden. Polizeiliche Aufsicht und ein ausgebautes Recht beförderten die Ordnung und die Sicherheit des Verkehrs und Besitzes. Ein schlagfertiges Heer hütete und erweiterte die Grenzen. Alle diese Erfolge hatten die Römer stolz und übermütig gemacht. Sie betrachteten sich als die Herren der Erde, wenigstens Europas. Schon war ihnen auch der Süden Europas unterworfen, und wenn sie nach Norden nicht ihre Blicke gerichtet, so dankte er das dem Umstande, daß man Land und Volk im Norden verachtete. , Sie sollten aber bald genug auf eine recht unerfreuliche und unerwünschte Weise mit den Nordmännern bekannt werden. Cimbern und Teutonen. Im Jahre 113 v. Chr. Geburt verbreitete sich in Rom erst leise, dann immer lauter und bestimmter das Gerücht: In Noricum ist ein wilder Volksschwarm eingefallen. Die Männer sind riesengroß, tragen Tierköpfe als Helme, trotzen halbnackt Schnee und Eis, entwurzeln mit ungeheurer Kraft die stärksten Bäume, brechen mit donnerähnlichem Gebrüll auf ihre Feinde ein und verschonen nichts Lebendiges. Ihnen folgen ungezählte Scharen hochgestalteter Weiber und strohhaariger Kinder, die auf rohen, von wilden Handen bewachten Wagen hocken. Hatte die Furcht auch übertrieben, es folgte dem Gerüchte doch bald die unerfreuliche Bestätigung. Ein milder Schwarm, die einen nennen die Cimbern allein, die andern die Cimbern und Teutonen, war in Noricum eingebrochen. Der römische Befehlshaber der Provinz nimmt seine Zuflucht zur tückischen Hinterlist. Sie mißlingt. Die Cimbern, die an einen Kampf mit den Römern gar nicht gedacht, fallen nach solchen Erfahrungen über die römischen Legionen her und bereiten ihnen eine furchtbare Niederlage bei No re ja. Entsetzen verbreitet sich unter den mannhaften Römern, die so mancher Gefahr getrotzt, so manches Volk durch ihre Kriegskunst zu Boden geworfen haben. Die Cimbern wenden sich nach diesem Siege dem Westen zu, ziehen Über den Rhein und Jura und dringen in Gallien ein. Schreck geht ihnen vorauf, und was von den Galliern sich retten kann, flieht in die festen Plätze, um bald dem Hungertode zu erliegen. Das südliche Gallien gehörte damals schon den Römern. Soll |ich Rom gefallen lassen, daß ein so furchtbarer Feind sich vor den Thoren seines Reiches festsetzt! Und was für ein Beispiel wäre solche Nachgiebigkeit den unterworfenen Völkern! So wird denn der Kampf gegen die Barbaren beschlossen. Aber in drei furchtbaren Niederlagen werben bic römischen Heere fast vernichtet. Mit grenzenloser Wilbheit verfährt der Sieger mit den Unterlegenen. Die Gefangenen werden an die Bäume gehängt oder den Göttern geopfert. Wenig macht sich der Cimber aus römischen Schätzen; versenkten sie doch das erbeutete Gold und Silber im nahen Fluß! Der Weg nach Rom steht ihnen offen. Eine kopflose Angst, der „cimbrische Schrecken", verbreitete sich in der Hauptstadt; doch die Gefahr geht vorüber. Aus unbekannten Gründen ziehen die Cimbern nach Spanien, wenden sich wieder nach Gallien, folgen der Küste des Ozeans und Kanals und kehren vor der kräftigen Abwehr der Belgen zurück an die Rhone. Leichenhügel und niedergebrannte Gehöfte bezeichnen den Weg.
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