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1. Geschichtsbilder - S. 32

1899 - Konitz : Dupont
— 32 — Wahl. Die Wahl fand zu Fritzlar statt. Die zusammengeströmte Volksmenge bestätigte sie mit lautem Zuruf. Heinrich war nach der Schilderung eines damaligen Geschichtsschreibers ein Mann von mächtigem Körper, feurigem Blick, entschlossener Thatkraft. Bei geselligem Mahle war er gutlaunig: doch vergaß er nie seiner Würde. Die Jagd liebte er leidenschaftlich. Seine Weisheit war hervorragend. Königtum und Herzogtum im Kampfe. Heinrichs erstes Bestreben war darauf gerichtet, Deutschland wieder zu einigen. Die widerstrebenden Herzoge unterwarf er durch Strenge und Güte, so Burchard von Schwaben, Arnulf von Bayern und Giselbert von Lothringen. Damit waren die deutschen Stämme zu einein Reiche geeinigt. Freilich blieb die Gefahr abermaligen Auseiuanderfallens bestehen, da Heinrich nicht den letzten Schritt that und die Herzogswürde gänzlich abschaffte. Heinrich und die Ungarn. Die wichtigste Aufgabe für Heinrich war es nun, den gefährlichsten deutschen Feind, die Ungarn, unschädlich zu machen. Diese hatten im Jahre 924 wieder einen fürchterlichen Ver-heerungszug nach Deutschland unternommen. Ein Teil des Schwarmes suchte dabei auch das Kloster St. Gallen heim. Über diesen Unfall sind wir durch einen Augenzeugen ziemlich genau unterrichtet. Die Ungarn verschonten nichts Lebendes. Was nicht als Beute fortgeschleppt werden konnte, wnrde niedergehauen oder verbrannt. Sie wüteten gleich den Hunnen und verbreiteten auch dasselbe Entsetzen. Bei diesem Raubzuge war es übrigens gelungen, einen ungarischen Häuptling von höchstem Range gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen. Die Ungarn boten ein reiches Lösegeld: Heinrich benutzte die Gelegenheit, mit ihnen gegen einen Tribut einen Waffenstillstand auf 9 Jahre zu schließen. Kampf gegen die Slaven. Die Frist von 9 Jahren ließ der umsichtige König nicht unbenutzt. Er vermehrte die Reiterei (Siehe Seite 30) und schuf eine genügende Anzahl fester Plätze (Siehe Seite 47), aus denen sich städtische Gemeinwesen bildeten. Die neu geschaffene Truppenmacht erprobte er in den Grenzkriegen, die er in deu Jahren 928 und 929 gegen die slavischen Nachbarvölker unternahm. Er eroberte „durch Hunger, Eisen und Frost" Brennabor, die alte Hauptstadt an der Havel, unterwarf das Gebiet zwischen Saale und Elbe, legte den Grund zur Stadt Meißen, drang sogar bis Böhmen vor und machte alle Grenzstämme tributpflichtig. Niederlage der Ungarn. „Als der König eine im Reitergefecht bewährte Reiterschar hatte, fühlte er sich stark genug, gegen seine alten Feinde, die Ungarn, den Kamps zu eröffnen" (Widukiud. von Koroey). In einer großen Volksversammlung begeisterte er alle für den bevorstehenden Kampf. Als die Ungarn nach 9 Jahren wieder erschienen, den Tribut zu holen, wurden sie abgewiesen und „kehrten mit leeren Händen in ihr Land zurück." Die Ungarn antworteten mit einem grimmigen Einfalle. Sie drangen in das Gebiet der Thüringer ein und durchzogen dieses Land sengend und brennend. Hier teilten sie sich, der eine Haufen zog »ach Westen und suchte in Sachsen einzudringen; aber er erlitt von den Sachsen
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