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1. Geschichtsbilder - S. 52

1899 - Konitz : Dupont
— 52 - Geßler); doch erfolgte dieser Zusammenschluß der Schweizer schon 1291. Ein anderer Kaiser aus dieser Zeit war Ludwig der Bayer (1314 bis 1347.) Unter ihm beschlossen die deutschen Fürsten auf dem Kurverein zu Reuse (1308), daß der von den deutschen Fürsten gewählte König auch zugleich Kaiser sei und der Bestätigung durch den Papst nicht mehr bedürfe. Es sei noch bemerkt, daß dieser Kaiser seinem Sohne Ludwig (1324) die Mark Brandenburg verlieh. Karl Iv (1347 —1348) erließ im Jahre 1356 die Goldene Bulle. In die Regierungszeit des Kaisers Sigismund (1410—1437) siel das Konzil zu Konstanz (1414 — 1416). Es sollte hier der bedauerliche Zwiespalt in der Kirche, in welcher drei Päpste zugleich um die Herrschaft stritten, beendigt werden. Auf diesem Konzil wurde der Böhme Johann Hus, der gegen verschiedene Lehren der Kirche Widerspruch erhoben hatte, als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sein Freund Hieronymus von Prag erlitt 1416 dasselbe Schicksal. Der Tod dieser beiden Männer und die Treulosigkeit Sigismunds, der das dem Hus gegebene Geleit gebrochen hatte, brachten in Böhmen eine furchtbare Erbitterung hervor. Es kam mit ihnen zu einem langwierigen Kriege, in dem Deutschland mehrmals furchtbar heimgesucht wurde durch die Husiteu. Erst 1435 wurde der Streit beigelegt, und Sigismund von den Böhmen als König anerkannt. Auf dem Konzil zu Konstanz vollzog übrigens der Kaiser noch einen andern wichtigen Akt, indem er 1415 den Burggrafen Friedrich Vx mit der Mark Brandenburg belehnte. Mit Sigismus starb das Haus Luxemburg aus. Die großen luxemburgischen Besitzungen Böhmen, Ungarn u. s. w. gingen an das Hans Habsburg über, das damit zum Herrn im Südosten Deutschlands aufstieg. Aus Sigismund folgte Albrecht von Österreich (1438—1439). Er eröffnete die lange Reihe der deutscheu Kaiser aus dem Hause Österreich, die fast 370 Jahre die deutsche Krone getragen haben. Zwar blieb Deutschland auch jetzt dem Namen nach ein Wahlreich, in Wirklichkeit griff aber die Erblichkeit Platz. 3. Die „Goldene Bulle" und der veränderte Reichstag. Die „Goldene Bulle" (so genannt nach der goldenen Kapsel-dullu, in welcher sich das kaiserliche Siegel befand, das daran hiug) übertrug die Königswahl sieben Fürsten (Kurfürsten, von küren, wählen). Es waren dies die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgraf von Brandenburg. Die weltlichen Kurfürsten genossen vor den anderen Neichsfürsten mancherlei Vorrechte, z. B. die Erbfolgeordnung nach der Erstgeburt und die Unteilbarkeit ihrer Länder. Sie kamen jährlich mit dem Kaiser zusammen und berieten über wichtige Reichsangelegenheiten. Ihre Gerichte hatten einen Vorrang vor den anderen; denn es durfte von den kurfürstlichen Gerichten aus feine Berufung beim kaiserlichen Gerichte
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