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1. Geschichtsbilder - S. 57

1899 - Konitz : Dupont
— 57 — noch nicht. Entschädigung für diesen Ferienausfall boten die zahlreichen Schulfeste. Die Schüler kamen aus allen Gegenden herbeigeströmt, wenn es hieß^das; eine Stadt einen tüchtigen Rektor hatte. Verlieh der Re?tor seine Stelle und die L>tadt, so folgten ihm die Schüler in Hellen Haufen an den andern Drt. Diese wandernden Schüler (Bachanteu), die meist von der Mildthätigkeit lebten und oft ein rohes und verdorbenes Gesindel waren, wurven eine wahre Landplage. Neben den städtischen Lateinschulen waren allmählich auch die sogenannten Deutschenoder Schreibschulen entstanden. Sie waren zumeist Privatunternehmen, lagen in irgend einem traurigen Stadtwinkel und leisteten nur Notdürftiges, etwas Lesen und Schreiben. Man kann sich darüber kaum wundern; denn es fehlten fast alle Lehrmittel, besonders die Bücher; noch mußte jedes Werk mühselig abgeschrieben werden und noch war ein Buch auch dem materiellen Werte nach ein Schatz. — Die Schulzucht war äußerst grausam und machte Schule und Lehrer verhaßt. V. Die Zeit der Reformation. 1. Maximilian und die Errichtung der habsbnrgischen Hausmacht. Maximilians Vorläufer aus dem Hanse Habsbnrg. Auf Sigismund war dessen Schwiegersohn Albrecht von Österreich (1438—39) als Kaiser gefolgt. Albrecht brachte durch seine Heirat Böhmen und Ungarn an sein Haus. Mit ihm beginnt die Reihe der Kaiser ans dem Hause Österreichs, die bis 1806 in Deutschland regierten. Albrechts Nachfolger Friedrich Iii. (1440 —1493). Seine Zeitgenossen nannten ihn den „unnützen Kaiser", und er wußte sich weder im Reiche noch in seinen Erblanden das geringste Ansehen zu verschaffen. Böhmen und Ungarn trennten sich vom Hause Österreich und wählten eigene Könige. Maximilian (1493 — 1519). Persönlichkeit des Kaisers. Maximilian wurde vom deutschen Volke mit warmer Begeisterung als Kaiser begrüßt, und alle setzten auf ihn die größte Hoffnung. Er war eine vornehme Erscheinung, hochgewachsen, von gewaltiger Körperkraft, in allen ritterlichen Künsten erfahren, dabei leutselig und milde. Manche kühne That erzählte man sich im Volke von ihm, z. B. wie er den Gemsen nachgeklettert bis auf die Martinswand, von wo er fast keinen Rückweg fand, wie er auf dem Reichstage zu Worms einen riesigen französischen Ritter zum Zweikampfe forderte und die deutsche Ehre rettete, („Deutscher Brauch" von Anastasius Grün) wie er im mutigen Anprall den Feind über den Haufen warf u. a. Man schätzte aber mich seine hohe Bildung, seine Liebe für die Kunst und Wissenschaft, und so prägte sich sein Bild tief in das Volksbewnßtsein ein. Kriege des Kaisers. Maximilian war in die verschiedensten Kriege verwickelt: mit Frankreich, der Türkei, Italien und der Schweiz. Aber sie verliefen meist unglücklich, da die deutschen Fürsten ihn mit Geld und Truppen fast gar nicht unterstützten. Er klagte deshalb: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, als es ihnen beliebt." Wenn nun auch seine kriegerischen Erfolge nicht bedeutend waren,
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