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1. Geschichtsbilder - S. 74

1899 - Konitz : Dupont
— 74 — Albrecht Achilles 1470—1486. („In Gotts Gewalt hab ich's gestellt, Er hass gefügt, daß mir’5 genügt/) Albrecht war ein thatkräftiger und ritterlicher Fürst. Von ihm schreibt Acncas Sylvins: „Wie groß ist der Rnhni des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, mag man nun auf Tapferkeit sehen oder auf Vorsicht! Schon von Jugend an in den Waffen geübt, hat er an mehr Kriegen teilgenommen, als andere vielleicht gelesen haben. Gekämpft hat er in Polen, Schlesien, Preußen, in Böhmen, Österreich, Ungarn und in Sacbsen. Aus dem Treffen öfter zum Einzelkampfe herausgefordert, streckte er immer seinen Feind nieder. Bei Belagerungen der Städte hat er oft zuerst die Mauern erstiegen. Daher wird er nicht mit Unrecht der „Deutsche Achilles" genannt." Er ist allerdings durch anderweitige Sorgen, meistens durch Reichsgeschäfte, von der Mark ferngehalten worden. Albrecht schuf für Brandenburg ein sehr wichtiges Gesetz, das Achillische Hausgesetz. Nach diesem sollte das Kurfürstentum ungeteilt nach dem Rechte der Erstgeburt in männlicher Linie forterben. Dadurch wurde der Zerstückelung der Mark vorgebeugt und der Grund zu Einfluß und Macht gelegt. Johann Cicero 1486—1499. („All Ding ein Weil.") Dieser Kurfürst war ein Freund der Wissenschaft, und seine Fertigkeit in der lateinischen Rede verschaffte ihm den Beinamen Cicero. Er war der erste Fürst, der dauernd seinen Wohnsitz in der Mark nahm. Die Brandenburger waren ihm darum zugethan und bewilligten ihm 1483 die „Bierziese." Von jeder Tonne Bier wurden 1‘2 Pfennige erhoben, zwei Drittel dieser Einnahme erhielt der Kurfürst, ein Drittel die Stände. Es war dies die erste regelmäßige Steuer, die in der Mark auskam. In seinen letzen Lebensjahren beschäftigte sich Johann eifrig mit dem Plane, im Sanbe eine Universität zu errichten. Frankfurt a. O. würde zum Sitz bcr Hochschule bestimmt. Joachim I. Nestor. 1499 — 1535. („Durch Gericht und Gerechtigkeit.") Joachim kam schon mit dem 15. Scbensjahre znr Regierung. Die Mark ivurbe zu Anfang feiner Regierung von Mißernten, Teuerung und Seuchen schwer heimgesucht, und eine Folge davon waren Gesetzlosigkeit und Auflehnung gegen. Fürst und Obrigkeit. Der Adel fing wieder an, das alte Unwesen zu treiben, und man betete damals im öffentlichen Kirchcngcbctc: „Vor Köckcritzc und Siiberitze, Vor Krachte und vor Jtzcnplitze Behüt' uns, lieber Herre Gott!" Der junge Kurfürst griff mit männlicher Entschlossenheit ein und ließ die Anführer hängen. Man beklagte sich, daß der Kurfürst den adligen Stand mißhandle, und der Junker von Otterstedt ging in seiner Frechheit soweit, daß er an Joachims Thür die Worte schrieb: „Jochimkin, Jochitnkin, Hüde dy, Wo wy dy krygen, hangen tut) dy." Der Kurfürst ließ sich aber nicht beirren, und es gelang ihm, das Unwesen zu dämpfen. Im Sande hatte bisher eine traurige Rechtsunsicherheit geherrscht. Er versuchte, das Gerichtswesen und die Gesetzgebung unter feiner fürstlichen Seitung einheitlich zu gestalten und richtete das Kammergericht ein, das als oberste Instanz für alle Gerichtshöfe der Mark diente. In des Kurfürsten Namen sollte das Gericht unentgeltlich allen seinen Unterthanen dienen. 1506 eröffnete er die Universität Frankfurt, die zur Hebuug der Bilbnng bebeutetib beitrug. Unter seiner Regierung begann die Reformation, von der er nichts wissen wollte, und die er als eine Auflehnung gegen kirchliche und staatliche Gewalt ansah. Deshalb verbot er auch die neue Sehre in feinem Sanbe; die sich jedoch im Stillen schnell verbreitete. Selbst des Kurfürsten Gemahlin Elisabeth, Tochter des Königs von Dänemark, hing Suthers Sehre an und mußte deshalb vor dem erbitterten Kurfürsten das Sand verlassen. Joachim Ii. Hektor. 1535—71. („Wahrhaft königlich ist's, allen wohlzuthun.") Der Kurfürst führte in Brandenburg die Reformation ein und empfing selbst 1539 in der St. Nikolaikirche zu Spandau mit feinem Hose und einem großen Teile des Adels das Abendmahl unter beiderlei Gestalten; auch veranlaßte er eine allgemeine Kirchenvisitation imb ordnete das Verhältnis zwischen Kirche und Staat. An den kriegerischen Kämpfen zwischen beut Kaiser und bettt Schmalkalbischen Bnnbe war er nicht beteiligt; aber seine Bemühungen gingen baraus hin, Versöhnung anzubahnen. Für die fernere
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