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1. Geschichtsbilder - S. 104

1899 - Konitz : Dupont
— 104 Pflegling der Trnppen zu liefern, wofür es allerdings später entfestigt werden tollte, ^m ganzen brachte Napoleon 50 000 Mann zu Fuß und 95 000 Mann zu Pferde auf bic Beine, von denen reichlich 200 000 Deutsche waren, die dazu mitkämpfen sollten, auf immer ihre Nation zu vernichten: beim Mteb Napoleon Sieger, so wäre die Aufhebung auch bcr letzten teutschen Staaten sicher erfolgt. — Am 22. Juni überschritt das ungeheure Heer beit Niemen: — — — „ringsum bröfjnte btc Erb' auf, graueuooll unter dem Gang bcä wandelnben Heeres und bcr Rosse." — ?or Zug gestaltete sich jedoch keineswegs so glänzend, wie es die stattliche Heersäule erwarten ließ. Zwar wagten die Russen feinen Widerstand und lrnchcn an allen Punkten zurück; aber uicbergebramite Städte nnb Morset bezeichneten ihre opur. Die Erntevorräte waren vernichtet ober verwüstet. Das französische Heer litt bei feinem Marsche durch Sümpfe, Wälder und sandiges, dünnbevölkertes Gebiet Mangel. Viele Soldaten entwichen vom Hauptheer und warfen sich plündernd in die benachbarten Gebiete. Napoleon führte das Heer geradenwegs auf Moskau zu, und zum Schutze ihrer Hauptstadt boten die Russen die Schlacht bei Borobino an. Napoleon blieb Sieger. Einige Tage baratif erreichte Napoleon Moskau. Not und Erschöpfung int französischen Heere waren groß; aber tu dem herrlichen, reichen Moskau hoffte man Ersatz für alle Leiben zu finben Doch es sollte anders kommen. Ant 14. September kam man auf den Hoheit vor der Stadt an. Da lag die langersehnte mit ihren 1000 .ntrafen und Klöstern, ihren 1600 vergolbeten nnb versilberten Kuppeln, ihrem ragenben Kreml. Mit Entzücken und gerechtem Stolze sah das Heer auf bic zauberische Stadt nieder. So hatten wohl die Kreuzfahrer auf Jerusalem hinabgesehen. Hier konnte man eine starke Kriegssteuer erheben, alle Bcbütf nisse bcs Heeres an Lebensrnitteln, Fonrage, Kleibtuig tntb Verpflegung der Kranken erlangen. Napoleon erwartete, wie er das gewohnt war, jeden Augenblick Abgeorbticte bcr Stadt, die um Schonung bitten und die Gnade des Siegers anflehen wollten. Vergeblich! So befahl er den Einmarsch. Doch seltsam, wie war die Stadt so öde! Die stille wurde nur durch den Hufschlag der Pferde, durch den Tritt des Fußvolkes unterbrochen. Ein unheimliches und banges Gefühl stieg in bcn Herzen bcr ^polbateu auf. ©üblich konnte man es (ich nicht mehr verhehlen: die fetabt war von allen Einwohnern verlassen. Man erbrach die Häuser und verschaffte sich Quartier. Die erste Nacht brach an; Feuerlärm ertönte hier und ba; boch feiner bachte an Absicht, jeder an Zufall. Am 15. mehrten sich die Feuersbrünste. Es wurden Brandstifter ertappt, sie sagten aus, daß sie auf Befehl l,anbellen. So war es, Rostopfchin, der Gouverneur von Moskau, hatte die Branblcgung nngcorbiict. In bcr Nacht vom 15. zum 16. vollendeten die Branbstifter ihr schreckliches Werk, ©in Augenzeuge schreibt: „In allen Richtungen ging düsterer Qualm auf, streckten sich riesige Feuerzungen empor. Am Morgen erhob sich ein starker Wind von Nordwest, der die einzelnen Brände zu einem einzigen großen Feuermeere vereinigte. Das Hin- und Henvogcn bicfer ungeheuren Feuermasse erzeugte ein dem Donner ähnliches Getöse, in welches sich das
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