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1. Geschichtsbilder - S. 9

1899 - Konitz : Dupont
— 9 — durch welche die Pythia in einen höchst erregten Zustand versetzt wurde. Die mehr oder weniger zusammenhängenden Worte, welche die Priesterin in diesem Zustande hervorstieß, wurden von einem Priester niedergeschrieben und dann gedeutet. Die den Fragenden erteilten Antworten waren in der Regel duukel und vieldeutig. Nationalspiele. Mit der Religion in enger Verbindung standen die zu Ehren der Götter veranstalteten allgemeinen Wettkämpfe. Sie bildeten zugleich ein Band der Vereinigung der griechischen Stämme. Am berühmtesten waren die zu Olympia in Elis. Sie fanden alle 4 Jahre statt. Jeder unbescholtene Grieche konnte teilnehmen. Der Haupttag des Festes fiel auf den ersten Vollmond nach der Sommersonnenwende. Zahllose Scharen ans allen Gauen strömten herbei. Die Wettkämpfe bestanden im Wettlauf, Ringkampf, Faustkampf, Wagenrennen, Werfen des Diskos. Der Sieger erhielt einen zum Kranze gebogenen Ölzweig. Herolde verkündetem allem Volke die Namen der Sieger, auch die ihrer Väter und Heimatsorte. Große Ehren erwarteten den Sieger zu Hause, und man errichtete ihm Bildsäulen. Auch nach dem Ende des Festes blieb man noch in Olympia versammelt. Es entwickelte sich ein reger Verkehr: Handwerker, Künstler und Kaufleute boten ihre Erzeugnisse und Waren an; Geschichtsschreiber und Dichter lasen ihre Werke vor, und Redner und Philosophen hielten Vorträge. Theater, Schaubudenbesitzer, Gaukler re. sorgten in ihrer Weise gleichfalls für die Unterhaltung des Volkes. Auch an andern Orten wurden Festspiele abgehalten, so in Korinth („Kraniche des Jbykus" von Schiller), Delphi und Renten. Die Heroenzeit. Die Jugendgerichte des griechischen Volkes ist wie bei allen Völkern in Dunkel gehüllt. Nur eine Reihe von Sagen erinnert daran, daß Körperstärke und kühner Mut für das Höchste, abenteuerliche Thaten aber für nachahmenswert galten. Diese Zeit, Heroenzeit genannt, erstreckte sich etwa bis ins elfte Jahrhundert vor Ehr. Geb. Zu den durch die Sage verherrlichten Helden dieser Zeit gehört zunächst Herkules. Es war nach der Sage der Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Theben. Schon in der Jugend bewies er seine gewaltige Stärke, so erdrückte er in der Wiege zwei Giftschlangen, die Hera geschickt hatte, um ihn zu töten. Tüchtige Lehrer unterrichteten den Knaben in allen Künsten des Krieges und im Lautenspiel. Einen derselben erschlug er einst im Zorn. Da mußte er zur Strafe aufs Gebirge gehen und die Herden hüten. Einst saß er in der Einsamkeit des Gebirges am Scheidewege. Da kamen zwei Frauen von stattlicher Größe auf ihn zu. Es waren zwei Göttinnen: das Laster und die Tugend. Die eine versprach ihm alle Lust und Freude des Lebens ohne Kamps und Beschwerde, die andere harte Arbeit, Mühen und Sorgen, dafür aber auch unsterblichen Ruhm. Herkules stieß das Laster zurück und folgte der Göttin der Tugend. Gelegenheit zu Thaten sollte sich bald finden. Als er einst in einem Anfall von Wahnsinn einen schweren Frevel verübt hatte, legte ihm das Orakel zu Delphi auf, sich in den Dienst des Königs Eurystheus von Mycene zu begeben und dessen Anordnungen zu folgen. Auf Geheiß des Königs vollführte er zwölf
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