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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 49

1872 - Berlin : Gaertner
— 49 — Zum Neubau der Stadt wurden schreckliche Erpressungen angewandt (das goldene Haus). Endlich empörten sich seine Soldaten gegen ihn; er sah sich der Verfolgung preisgegeben und endete durch Selbstmord sein Leben. Mit Nero erlosch das augusteische Kaiserhaus. §. 64. Die Zeit der Flavier. Nach vier solchen Regierungen waren die Staatskasse erschöpft, die Provinzen verarmt, Kraft und Edelsinn aus dem Volke gänzlich geschwunden, und die höchste Gewalt lag in den Händen der Prätorianer und Soldaten. Diese erhoben in anderthalb Jahren nach Nero's Tode drei Kaiser, Galba, Otho, Vitellius, auf den Thron, die alle eines gewaltsamen Todes starben. Da riefen die ägyptischen und syrischen Legionen ihren Feldherrn Flavius Vespafianus (69—79) zum Kaiser aus, welcher den Senat mit würdigen Männern besetzte, die Soldaten zur Ordnung zurückwies, Städte und Schulen anlegte und sich durch Sparsamkeit verdient machte. Unter seiner Regierung eroberte der Feldherr Agricola den südlichen Theil Britanniens. Ums Jahr 70 züchtigte Vespasian die Juden, welche sich gegen ihn empört hatten, indem er durch seinen Sohn Titus Jerusalem zerstören ließ. (Das von Vespasian erbaute Coliseum, das über 100,000 Znsckaner gefasst haben soll, ist zumtheil heute noch zu sehen). — Vespasians Sohn, Titus, 79—81, die Wonne des menschlichen Geschlechts genannt, hieß jeden Tag verloren, an dem er nicht jemandem eine Wohlthat erwiesen hatte. Während seiner kurzen und menschenfreundlichen Regierung wurden die Städte Herculaneum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet, wobei Plinius der Ältere ums Leben kam. — Domitianus (81—96), Bruder des Titus, war ein eitler und blutdürstiger Fürst. Mit den höchsten Ehrentiteln bekleidet, ließ er sich wie einen Gott verehren, erpresste von den Unterthanen Geld und hatte Freude an den Qualen unschuldig Hingerichteter. Nachdem ein alter, würdiger Senator, Nerva, 96—98, eine kurze Zeit regiert hatte, gelangte dessen Adoptivsohn Trajanus (98—117), ein Spanier von Geburt, auf den Thron und erwarb sich durch eine weise Regierung den Beinamen des Besten. Seine einfache Lebensweise übte einen trefflichen Einfluss auf das Volk aus. Er verschönerte Rom durch herrliche Bauwerke (Forum mit der 109 Fuß hohen Trajanssäule), überwand die Dacier (in Niederungarn) und machte Armenien und Mesopotamien zur römischen Provinz. Bei Fortsetzung seiner Unternehmungen in Asien starb er. Wenn man in späteren Zeiten einem neuen Kaiser einen Glückwunsch brachte, pflegte man zu sagen: „Herrsche glücklicher als Augustus und besser als Trajan." — Adrianus (117—138), ein Landsmann und Vetter Trajan's, regierte mit Geist, Einsicht und Thätigkeit, doch zuweilen nach Launen. Ohne die Kriegsunternehmungen in Asien fortzusetzen, stellte er die alten Grenzen des römischen Reiches an der Donau, am Rhein und Euphrat wieder her. Er stiftete das Athenäum und führte in England zum Schutze der Britten eine 16 Meilen lange Mauer auf. Auch unterdrückte er in Palästina einen Aufstand der Juden unter Bar-Cchochba (der sich für den Messias ausgab), nachdem beinahe 600,000 Juden gefallen waren. Sein Grabhügel ist die heutige Engelsburg. Lange, Leitf. d. Gesch. 2. Stufe. 8. Aufl. 4
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