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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 51

1872 - Berlin : Gaertner
— 51 — B Von Commodus bis zum Untergänge -es römischen Reiches. 180 bis 476 §. 67. Die Zeit der Soldatenherrschaft. Seit dem Tode Marc Aurels kamen mehr schlechte als gute Fürsten auf den Thron. Empörungen im Inneren wurden immer häufiger, und die wenigsten Kaiser starben eines natürlichen Todes. Commodus (180), der unwürdige, verzogene Sohn Aurels, war schwelgerisch und mordsüchtig und überließ die Regierung seinen niederen Günstlingen, während er selbst als römischer Herkules Menschen verstümmelte, wilde Thiere tödtete und als Gladiator öffentlich auftrat. Nach seinem Tode besetzten die Soldaten den Thron, indem sie im eigentlichen Sinne des Wortes das römische Reich in öffentlicher Versteigerung dem Meistbietenden feilboten. Auf diese Weise wurde der reichste Mann in Rom, Didius Julianus, Kaiser. Allein die in den verschiedenen Provinzen befindlichen römischen Heere ernannten ihre Feldherren zu Kaisern. So kam Sep-timius Severus (200) aus Illyrien nach Rom, ließ den Julianus hinrichten, schlug zwei andere, ebenfalls von den Soldaten gewählte Gegenkaiser, schwächte die Macht der Prätorianer und führte glückliche Kriege gegen die Parther und gegen die Kaledonier in Schottland. Von des Severus beiden Söhnen ermordete der ältere Caracalla seinen Bruder Geta und regierte (215) als ein sehr grausamer Fürst. Von den Anhängern seines Bruders ließ er mehr als zwanzigtausend hinrichten, kämpfte aber mutig gegen die Chatten und Alemannen am Rhein. Auf einem Feldzuge gegen die Parther ermordete ihn Macrinus, Oberst seiner Leibwache. Heliogabalus (220) war ein lasterhafter und allen Ausschweifungen ergebener Knabe. Die Regierung des guten, aber schwachen Alexander Severus, der ein Freund der Christen war, (222) ist dadurch merkwürdig, dass während derselben der Perser Ardschir (Artaxerxes) aus dem parthischen Reiche das neupersische Reich stiftete. Wahrscheinlich führte Alexander mit Ardschir glückliche Kriege. Jetzt folgten Zeiten der größten Verwirrung im römischen Reiche. Die Ermordung so vieler Kaiser hatte alle Bande des Gehorsams gelöst. Die Prätorianer, in deren Händen die Kaiserwahl lag, wählten nach ihrer Laune Syrer, Gothen, Araber zu Kaisern. So gelangten (235—250) der grausame Thrazier Maximus, die drei Gordiane und der Araber Philipp (Freund der Christen) auf den Thron. Den kraftvollen Nachbarn des römischen Reiches blieb die innere Schwäche desselben nicht verborgen; sie zeigten bald Lust, die Grenzen zu durchbrechen. Die Perser fielen in Syrien ein, und die Gothen gingen zum erstenmale über die Donau in das römische Gebiet. Wiewohl der Kaiser Decius (blutige Christenverfolgung) die Gothen schlug (250), so schloss doch Gallus bald darauf einen schimpflichen Frieden mit ihnen und bahnte dadurch anderen Schwärmen den Weg bis zum adriatischen Meere. Valerianus (255), ein 4*
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