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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 52

1872 - Berlin : Gaertner
— 52 — rechtschaffener, aber schwacher Kaiser, musste schon das Reich an der Donau von den Gothen, am Rhein von den Alemannen und Franken, am Euphrat von den Persern gefährlich bedroht sehen. Die Franken und Alemannen verheerten sogar Gallien weit und breit. Unter Gallienus (260) drangen die Deutschen schon bis in Italien hinein. Da erheben sich die Befehlshaber der Provinzen und vertheilen, neunzehn an der Zahl, das Reich unter sich. (Man nennt diese Zeit unpassend die Zeit der 30 Tyrannen.) Dadurch wird die Verwirrung noch größer. Die Heruler, ein deutsches Volk, verbinden sich mit den Gothen, fahren auf Seeräuberfahrzeugen durch den Hellespont und nehmen Athen, Sparta, Korinth und Argos ein. Aurelianus (270) besiegte die Gothen und Alemannen, unterwarf Gallien, Britannien und Spanien wieder, umgab Rom mit einer Mauer und vernichtete im Orient das neu entstandene Reich von Palmyra (Palmenstadt), in welchem die schöne und heldenmütige Königin Zenobia herrschte. 9tach Aurelians Ermordung folgten bis auf Diocletian noch einige Kaiser, unter denen Probus (276) der letzte war. Ausgezeichnet im Kampfe mit den Deutschen und Perfern, war er zugleich Wiederhersteller vieler Städte und Verpflanzer des Weinbaues an den Rhein und nach Ungarn. §. 68. Anfang der Theilungen, 284 — 305. Das unübersehbare römische Reich konnte bei der großen Zerrüttung, welche im Inneren herrschte, nur mit Mühe von einem Fürsten regiert werden. Deshalb wählte sich Dio cletianus (284) zuerst den Maximianus zum Mitkaiser, dem als Reichs-gehilfen (Caesar) er den westlichen Theil des Reiches übergab, während er selbst (als Augustus) den östlichen behielt. Diocletian war ein Mann von Kraft, Einsicht und Ausdauer; er kämpfte mit Glück gegen die Perser, während Maximian in Gallien einen Bauernaufstand unterdrückte. Ein tapferer Heerführer in Britannien, Carausius, empörte sich und muffte, nachdem er sich sieben Jahre behauptet hatte, als Mitkaiser anerkannt werden. Zur Vertreibung der Perser aus Asien und der Mauren aus Ägypten wurden zwei neue Mitkaiser, Galerius und Konstantius Chlorus (der Blasse) ernannt. Diese kämpften mit vielem Glücke; der erstere verleitete den Diocletian zu einer blutigen Christenver- folgung. Bald darauf legte Diocletian seine Würde nieder (305), nachdem er zur Feier seiner zwanzigjährigen Regierung den letzten römischen Triumph gehalten, und ernannte, da Carausius in Britannien ermordet war, den Ga- lerius zum Kaiser des Orients und den Konstantins zum Kaiser des Occidents. Durch Ernennung neuer Kaiser gelangten jetzt zu gleicher Zeit sechs Herrscher aus den römischen Thron. Von diesen blieb nach vielen Kämpfen Kon-stantinus übrig, der als Konstantin der Große, erster christlicher Kaiser wurde. §. 69. Das Christenthum unter den Kaisern. Die Ausbreitung des Christenthums allein gewährt in den Zeiten des wilden Despotismus einen erfreulichen Anblick. Kleine christliche Gemeinden gab es in verschiedenen Theilen des römischen Reiches. Der Apostel Paulus war es ja, welcher das Christenthum in Syrien, Kleinasien, Makedonien und Griechenland verbreitete. Der unter allen Völkern zerrüttete religiöse Zustand und das Bedürfnis nach einer Lehre, wie sie
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