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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 59

1872 - Berlin : Gaertner
— 59 — für feine Legionen zu gewinnen, denen er später den Sieg bei Pharfalus verdankte. Wir wissen, dass nach Cäsars Tode die Unternehmungen der Römer gegen Deutschland fortgefetzt wurden. Drufus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, unternahm in den Jahren 12—9 v. Chr. vier Feldzüge gegen Deutschland, ohne sonderliche Eroberungen zu machen. Mit mehr Glück kämpfte fein verschmitzter Bruder Tiberius. Er brachte Zwietracht unter die deutschen Fürsten und wusste sogar manche zum römischen Dienste zu verleiten. Römische Krieger nahmen deutsche Weiber, deutsche Jünglinge wanderten nach Rom und eigneten sich römische Bildung an. Die meisten deutschen Völkerschaften ertrugen aber das fremde Joch nicht, und es entstand unter Hermann jener merkwürdige Freiheitskampf, den wir schon Stufe 1. §§. 38—40 kennen gelernt haben. §. 77. Deutsche Völkerbündniffe, 430. Wiewohl Deutschland feine Freiheit erlangt hatte, so konnte der Einfluss römischer Sitten und Bildung doch nicht zurückgedrängt werden. Vielmehr erstreckte sich derselbe auf die ganze südliche Hälfte Deutschlands. Die Städte Straßburg, Baden, Speier, Worms, Mainz, Trier, Köln, Bonn, Salzburg, Regensburg, Augsburg u. a. nebst vielen Landstraßen und Tempeln wurden von den Römern angelegt. Mehrere deutsche Völkerschaften zeichneten sich sogar durch besondere Anhänglichkeit an Rom aus. Zu diesen gehörten die Bataver, Abkömmlinge der Chatten, welche sich im jetzigen Holland, aus der sogenannten Bataverinfel, niedergelassen hatten. Das innere Deutschland hielt sich jedoch rein von römischem Einflüsse. Hier bildeten sicb große Völkerbündnisie, die den Römern furchtbar wurden. Die wichtigsten sind: A. Der Bund der Alemannen (allerlei Männer). Zu ihm gehörten meist fuevische Völkerschaften vom Main und Oberrhein bis zum Lech und der Donau. Diese drangen auf ihren Raubzügen in Gallien, Spanien und Italien ein. B. Der Bund der Franken. Zu ihm gehörten die Völker sächsischen Stammes und der Chatten (Hessen). Sie strebten vor allen darnach, franke, d. i. freie Leute, zu bleiben, wohnten am Niederrhein (in den Niederlanden), in Westfalen bis an die Nordsee hin und beunruhigten die Römer besonders in Gallien. C. Der Bund der Sachsen, aus denjenigen Sachsen bestehend, welche nicht zum Frankenbunde gehörten. Ihre Wohnsitze erstreckten sich von der Elbe bis zur Frankengrenze. Gefährlich wurden sie den römischen Küsten durch ihre Seefahrten. D. Der Bund der Gothen. Er bestand aus germanischen Völkern, welche in Skandinavien wohnten und schon früh die Ureinwohner dieser Länder verdrängt hatten. Im dritten Jahrhundert n. Chr. soll ein fabelhafter Gothenführer Odin den ganzen Norden eingenommen und unter seine Söhne Skiold (Skioldinger) und 9) n g u e (9)nglinger) vertheilt haben. Später verließen die Gothen diese ihre Wohnsitze und gingen an das schwarze Meer und die Donau, wo sie, auf beiden Seiten des Dniester wohnend, als Ost- und Westgothen unter ihrem Könige Hertnanrich den Römern gefährlich wurden. Die Wanderungen und Bewegungen der genannten Völker hatten noch kein
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